Das Epochenjahr 1933
Antidemokraten sind nicht gleich gute Faschisten
Ein Versuch, das "Epochenjahr 1933" neu zu lesen – Lahr zwischen Terror, Anpassung und Gewalt: Es gab in der Stadt nur wenige überzeugte Demokraten. Antisemitismus, Antiparlamentarismus und Militarismus waren gängige Münzen der allgemeinen Diskussion/.
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Seit jenem Jahr ist die Lebensspanne einer ganzen Generation vergangen, nur wenige Zeitzeugen leben noch. Verordnungen "von oben" und Terror "von unten" beseitigten die Demokratie von Weimar, schrieb der Historiker Herbert L. Müller über Lahr. Dies Antwort erhält man auch, wenn man heute Schüler oder Zeitzeugen nach dem Jahr 1933 fragt: Es war das Jahr des beginnenden Terrors, des Reichstagsbrandes und der ersten Konzentrationslager sowie der Zerschlagung der Parteien und Gewerkschaften. War das alles? Immer steht dieser Prozess des schrankenlosen Terrors ganz im Mittelpunkt der Deutungen, ist die "Stadt" ganz Opfer. Für Stadtpfarrer Emil Demuth war es freilich etwas ganz anderes, von Terror ist bei ihm nichts zu spüren. Warum? War er ein "Nazi"? Erklärt das seine so andere Wahrnehmung? Es lohnt sich, sich die Frage nach "1933" immer wieder vorzulegen. Auch aus stadtgeschichtlicher Perspektive. Denn es geht ja nicht nur um die Charakterisierung eines Einzelnen, mag er nun Demuth, Wankel oder wie auch immer heißen. Bei "1933" geht es immer ...