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AN.Elektronik – Partner in der Automatisierungstechnik

Anzeige Die Windener Firma plant, entwickelt und baut Steuerungen zur Automatisierung von Fördertechnik in der Industrie. Große internationale Unternehmen gehören zu ihren Kunden.  

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Patrick und Andrija Nemet (v.li.) beim Aufbau der Bauteileplattform eines Schaltschranks Foto: Nikolaus Bayer
Flaschen, Dosen, Tetrapaks oder Kisten laufen über lange Förderbänder, werden unterwegs verschlossen, etikettiert, sortiert oder gezählt. Was so aussieht, wie von Geisterhand gesteuert, ist das Werk eines kleinen Zwei-Mann-Betriebs in Winden, man kann auch sagen: eines Hidden Champion. Die Firma AN.Elektronik, benannt nach den Initialen ihres Chefs, plant, entwickelt und baut dort Steuerungen zur Automatisierung von Fördertechnik in der Industrie.

Ihr Motto lautet: Alles ist machbar. Andrija Nemet, der staatlich geprüfte Techniker, und Elektroingenieur Patrick Nemet, sein Sohn, liefern die gesamte Elektrik aus einer Hand, was bedeutet: Sie finden eine Lösung für jede spezielle Anforderung. Ihre Arbeit umfasst die Konzipierung einer Anlage, die Programmierung der Software und die Steuerung der Bänder mittels selbst gefertigter Schaltschränke – das "Herzstück" jedes Förderbandes, wie Patrick Nemet sagt.

Basierend auf dem Layout eines Betriebs oder des beteiligten Anlagenbauers entwickelt AN.Elektronik den speziellen Bedarf, dimensioniert die Hardware und zeichnet mit der Software Eplan die Schaltpläne. Darin integriert ist die speicherprogrammierbare Steuerung, in der anwenderorientiert spezifische Funktionen implementiert werden. Dem Kunden wird diese Konzeption dann vorgelegt. Gelegentlich wird auch nur diese Expertise be- und erstellt. In der Regel ist sie aber erst der Anfang.

Im Mittelpunkt des Leistungsangebots von Nemet steht die Software, die für jedes Produktionsszenario speziell verfasst wird. Gearbeitet wird dabei mit dem Siemens TIA-Portal. Zur Ansteuerung der Motoren einer Anlage werden Regel- und Treibermodule entwickelt. Bewirkt wird damit zum Beispiel die drucklose Vereinzelung, bei der Gegenstände auf einem Band von einem mehrbahnigen zu einbahnigem Transport geführt werden.

Wichtig, so die beiden Experten, ist auch die Schnittstellenprogrammierung. Mit ihr werden Maschinen innerhalb der Förderanlage in den Ablauf eingebunden; das Verschließen oder Befüllen einer Dose, das Etikettieren oder Palettieren – und vieles mehr – wird präzise auf die durchlaufenden Behälter eingestellt. Immer häufiger gewünscht wird die Anbindung an die EDV-Systeme zur Beobachtung der Anlagenleistung. Mittels Lichtschranke wird gezählt, gemessen und überwacht. Produktionsleitungen erhalten Hinweise für Optimierungsbedarf; AN.Elektronik sorgt auch für mehr Effizienz einer Anlage.

Dritter Schwerpunkt ist die Steuerung. Denn die beiden Elektroniker bauen auch die Schaltschränke selbst. In ihrer Werkstätte in Winden bestücken sie die Schränke, verdrahten die Bauteile und prüfen sie nach internationalen Normen, bevor sie diese beim Kunden installieren. Sie binden auch leistungssteigernde Geräte mit ein, etwa Kameras mit künstlicher Intelligenz zur Erkennung von Mustern, Formen oder Oberflächen; stapelnde Kastenmagazine oder am Band mitfahrende Synchroweichen zur Verteilung von Behältern auf verschiedene Bahnen.

"Weltweit bekannt sind wir als alleiniger Anbieter für automatisierte Geländer", sagt Patrick Nemet. Das sind Führungselemente, die sich seitlich und vertikal an wechselnde Produktmaße anpassen. Für Kunden mit hoher Produktvielfalt steigern sie die Anlagenleistung und vermeiden Umrüstzeit. "Damit haben wir uns einen Namen gemacht und Beziehungen entstehen lassen", fügt der Elektroingenieur noch an.

Das Unternehmen der beiden Elektroniker ist jung. 2007 hat es Andrija Nemet, ein begeisterter Tüftler, gegründet. In den 1990er-Jahren war er aus dem zerfallenden Jugoslawien nach Deutschland gekommen. 2020 kam Patrick als "rechte Hand" hinzu. Schon in den ersten Jahren gelang es Nemet, eine enge Kooperation mit Anlagenbauern, besonders mit der Schweizer Paxona AG, aufzubauen. Über gemeinsame Aufträge mit ihnen ist die Steuerungstechnik aus Winden heute in vielen Ländern der Welt vertreten. Tierfutter- und die Lebensmittelindustrie sind die Hauptkunden. Coca-Cola, Ehrmann, Gerolsteiner oder Heineken Biere sind nur einige Referenzen.

Den Service erfüllt AN.Elektronik zumeist durch Fernwartung. Rooter im Schaltschrank ermöglichen Ablaufbeobachtung und Verbindung zur Steuerung. Bei komplexen Anlagen ist der Chef meist selbst vor Ort und auch nachts verfügbar, erzählt sein Sohn.
AN.Elektronik
Christian-Pontiggia-Straße 4, 79297 Winden
Tel.: 07682/924787

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