Bildungsministerin Schavan verliert ihren Doktortitel
Abschreiben? Tut man nicht!
Die Bildungsministerin Annette Schavan soll Teile ihrer Doktorarbeit abgeschrieben haben. Ihren Doktortitel hat sie deshalb schon verloren. Verliert sie nun auch ihren Job?
Laurenz Haas
Fr, 8. Feb 2013, 11:36 Uhr
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Dass man aber auch als Erwachsener Ärger bekommt, wenn man abschreibt, beweist gerade Bildungsministerin Annette Schavan. Sie soll Teile ihrer Doktorarbeit abgeschrieben haben.
Der Doktortitel ist die Abschlussbezeichnung, die von Universitäten aufgrund eines erfolgreich abgeschlossenem Studiums vergeben wird.
Die Uni Düsseldorf hat Schavans 351 Seiten dicke Abschlussarbeit aus dem Jahr 1980 überprüft und herausgefunden, dass viele Textstellen eigentlich aus anderen Büchern stammen. Die Universität geht nun davon aus, dass Schavan absichtlich abgeschrieben hat.
Umgehend ließ sie durch ihre Anwälte mitteilen, vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf gegen den Titelentzug zu klagen.
Neben ihrem Doktortitel könnte Annette Schavan auch noch ihren Job als Bildungsministerin verlieren. Ihre Chefin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, steht zwar noch hinter ihr und spricht ihr das Vertrauen aus, nur wie lange noch?
2011 gab es in Deutschland nämlich einen ähnlichen Fall. Der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schrieb auch bei seiner Doktorarbeit ab, wurde erwischt und verlor seinen Job. Damals hatte Schavan gesagt, dass sie sich als Wissenschaftlerin nicht nur heimlich schäme und entzog Guttenberg somit die Unterstützung.
Gerade deshalb fordern nun viele Politiker ihren Rücktritt.
Sie selber hatte zuletzt Flüchtigkeitsfehler beim Schreiben ihrer Arbeit nicht ausgeschlossen, absichtlich abgeschrieben habe sie aber nicht.
Derzeit befindet sich Schavan auf einer fünftägigen Reise durch Südafrika. Es könnte ihre vorerst letzte Dienstreise gewesen sein.
"Erklär’s mir" zum Thema: Warum ist nicht jeder Doktor eine Arzt?
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