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Hebesätze

156 Gemeinden ändern Gewerbe- oder Grundsteuer in Baden-Württemberg

  • Mi, 09. Oktober 2024, 11:36 Uhr
    Südwest

     

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Für Hausbesitzer und Unternehmer wird es in einigen Gemeinden teurer in Baden-Württemberg. Sie erhöhten die Hebesätze für die Realsteuern.

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Bei der Grundsteuer B für private und gewerbliche Grundstücke setzten 128 Gemeinden den Hebesatz herauf. Foto: Bernd Weißbrod (dpa)

156 baden-württembergische Gemeinden haben im ersten Halbjahr 2024 ihre Hebesätze für die Gewerbe- oder Grundsteuer geändert. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 102, wie das Statistische Landesamt in Fellbach bei Stuttgart mitteilte. Durch diese Realsteuern finanzieren sich die 1.101 Gemeinden im Land teilweise.

Der Hebesatz ist die Bezeichnung für einen Faktor, mit dem der Steuermessbetrag multipliziert wird, um die Steuerschuld zu ermitteln. Gewerbesteuer zahlen Unternehmen. Ihr Hebesatz wurde in 115 Gemeinden angehoben. Die größte Erhöhung wurde dabei von den Gemeinden Bietigheim (Kreis Rastatt) und Malterdingen (Kreis Emmendingen), sowie den Städten Bad Herrenalb (Kreis Calw) und Herbolzheim (Kreis Emmendingen) gemeldet. In diesen Städten und Gemeinden wurden die Hebesätze der Gewerbesteuer um jeweils 60 Prozentpunkte von 340 auf 400 erhöht, wie die Statistiker weiter mitteilten. Eine Senkung gab es in drei Städten: In Ludwigsburg und Pforzheim ging er um 10 Prozentpunkte zurück, in Weil der Stadt (Kreis Böblingen) um 60 Prozentpunkte. Mit 450 Prozentpunkten weise Karlsruhe den höchsten Gewerbesteuerhebesatz in Baden-Württemberg auf.

Auch Erhöhung bei der Grundsteuer

Bei der Grundsteuer B für private und gewerbliche Grundstücke setzten 128 Gemeinden den Hebesatz herauf. Die Gemeinde Dobel, die Städte Altensteig und Neubulach (alle Kreis Calw), sowie Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg) und die Konstanz meldeten laut Mitteilung die größten Erhöhungen im Südwesten (jeweils plus 100 Prozentpunkte). Eine Senkung habe es hingegen nicht gegeben. Langenburg (Kreis Schwäbisch-Hall) weist wie auch im Vorjahr mit 680 Prozentpunkten den höchsten Hebesatz für die Grundsteuer B auf, wie die Statistiker mitteilten.

Der Hebesatz der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe wurde von 98 Gemeinden erhöht. Die größte Erhöhung wurde von der Gemeinde Dobel (Kreis Calw) mit plus 300 Prozentpunkten vorgenommen. Eine Senkung wurde nicht gemeldet. Den höchsten Hebesatz der Grundsteuer A meldete die Stadt Bad Wildbad im Schwarzwald (Kreis Calw) mit 2 100 Prozentpunkten.

Der Bund der Steuerzahler mahnte mit Blick auf das ab 2025 geltende neue Landesgrundsteuergesetz die Kommunen, nicht voreilig an der Steuerschraube zu drehen.

Ressort: Südwest

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Kommentare (2)

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Norbert Riegler

9054 seit 17. Apr 2018

Hier sind wieder Überschrift und erster Satz des Teasers irreführend. Es geht um die Steuern für das laufende Jahr, das schon bald enden wird. Statt „156 Gemeinden ändern Gewerbe- oder Grundsteuer ...“ muss es also lauten „156 Gemeinden änderten Gewerbe- oder Grundsteuer ...“ und statt „Für Hausbesitzer und Unternehmer wird es in einigen Gemeinden teurer ...“ wäre „Für Hausbesitzer und Unternehmer wurde es in einigen Gemeinden teurer ...“ richtig. Die meisten Grundeigentümer dürften ¾ der Grundsteuer für das laufende Jahr bereits bezahlt haben, der Rest wird am 15. November fällig.

Diese Unsitte mit dem „historischen Präsens“ greift in der BZ immer weiter um sich, obwohl sie, wie im vorliegenden Fall, häufig zu Unklarheiten und Missverständnissen führt. Das historische Präsens gehört in die Unterhaltungsliteratur, in einem Zeitungsbericht hat es nichts zu suchen!

Und in den betroffenen Gemeinden wird es auch für Mieter teurer, denn die Vermieter können die Grundsteuer auf die Mieter umlegen.

Mit der Grundsteuerreform, die ab 2025 wirksam wird, hat das nichts zu tun, da werden vermutlich alle Gemeinden ihre Hebesätze noch einmal ändern.

Martin Fehse

976 seit 19. Jun 2009

Vor der Grundsteuerreform haben die Gemeinden "Angstanhebungen" getätigt um dann bei der Reform ohne Verluste durchzukommen.
Laut Vorgaben soll ja die Grundsteuer für den Hauseigentümer grundsätzlich nicht teurer werden. Nach dem neuen Grundsteuermessbescheid scheint dies aber so zu sein und die Gemeinden müssen mit niedrigeren Sätzen arbeiten um dem gerecht zu werden. Um dies auszugleichen wurden 2024 schon im Vorfeld die Hebesätze angehoben.


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