Zwölf Nächte, die es wahrlich in sich haben
Wenn eine Nackte "z'hinterevier" die Stube fegt: Die "Lostage" zwischen Weihnachten und Dreikönig sind nach altem Volksglauben maßgeblich fürs folgende Jahr.
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ELZTAL/SIMONSWALD. Ihr Großvater, so erzählt meine Frau, sei in der Christnacht nie in den Stall gegangen. "Dann sprechen die Tiere miteinander", habe er gesagt. Die Bäuerin des Nachbarhofs wäscht auch heute noch "zwischen den Jahren" grundsätzlich keine Wäsche. Sie beteuert: "Dann wäscht man einen Menschen aus dem Haus." Ein anderer Nachbar notiert sich stets, wie das Wetter zwischen Weihnachten und Dreikönig war. Jeder dieser Tage, hieß es, stehe für einen der zwölf Monate des neuen Jahres und lasse Rückschlüsse auf das Wetter im jeweiligen Monat zu. Auch Träume in den Raunächten sollen sich im entsprechenden Monat des bevorstehenden Jahres erfüllen.
Fragt man im Schwarzwald nach den "Raunächten", so trifft man oft auf Unverständnis, denn dieser Begriff ist hier kaum bekannt. "Lostage" oder "zwischen den Jahren", vielleicht auch die "Zwölfernächte", sind geläufiger für diese Zeitphase, in der die Pforten zur "Anderswelt" offener scheinen als sonst. Es wimmelt vor Geistern. Die Lostage entscheiden über das "Los", das Schicksal fürs nächste Jahr. Vielerorts galt es als gewiss, dass "zwischen den Jahren" Heilkräuter am wirksamsten sind."Zu den verbreitetsten Vorstellungen volkstümlicher Überlieferung gehört der Glaube an ein wild dahinstürmendes, Schrecken verbreitendes Geisterheer", schreibt der Waldkircher Willi Thoma in seinem Buch "Elztäler Sagen". Der Sagenkern sei überall derselbe: "Wenn die Sturmwinde in den Winternächten wüten und Nebelschwaden die Berggipfel verhüllen, jagt der wilde Jäger mit ...