Account/Login

Zukunftsmusik für die Staudinger

Die Idee, das Philharmonische Orchester in die Gesamtschule zu integrieren, wird neu diskutiert.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Schüler lernen bei Proben und Auftritten fürs Leben.   | Foto: Bamberger
Schüler lernen bei Proben und Auftritten fürs Leben. Foto: Bamberger
"Wenn das gelingt, passieren Dinge, die sind unfassbar." Albert Schmitt erzählt vom Projekt Zukunftslabor, er ist Geschäftsführer der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen – einem Weltklasseorchester, das in einer Brennpunktschule sitzt. Der Bremer sitzt am Sonntag in einer Diskussionsrunde im E-Werk, bei der es um kulturelle Bildung geht, aber eigentlich nur um eine Idee: Das Philharmonische Orchester des Stadttheaters soll in die sanierte Staudinger-Gesamtschule in Haslach einziehen.

Das ist momentan bestenfalls Zukunftsmusik. "Ein fast schon totgesagtes Projekt", sagt Theaterintendantin Barbara Mundel im "Grünen Salon" der grünen Ratsfraktion. Mundel hofft, dass ihre Idee im echten Leben ankommt. Sie wollte sich enger und nachhaltiger mit Schule verbünden, stieß dabei auf das Bremer Projekt und war Feuer und Flamme.

Das Bremer Projekt entstand zufällig, die Musiker brauchten Räume, die Schule wurde saniert. Gewachsen ist eine Wohngemeinschaft. Das Orchester residiert mitten in der Schule, Schüler und Lehrer schauen vorbei, Profis und Gaststars essen in der Mensa, alle zusammen bringen Opern auf die Bühne, die den ganzen Stadtteil einbinden, wie ein Dokufilm von Reinhard Kahl zeigt. "Man kann sich anstecken lassen", sagt der Hamburger vor 20 Zuhörern.

Mundel konnte. Aber dann ging’s schnell: Sie sollte das Projekt vorstellen, die Planung der dringenden Staudinger-Sanierung lief. "Dann fing es an, den Bauvorgang zu stören", berichtet Mundel. Für Schulleiter Heinz Epping war die Frage der Stadtverwaltung, ob er das Projekt oder die Sanierung will. "Ich kann und will nicht riskieren, dass der bauliche Prozess verzögert wird", sagt er, aber auch: "Ich brenne für die Idee."

Die sei gleich auf faktische Ebene gehoben worden, meint Pia Federer, die die Diskussion mit Timothy Simms moderiert. Die Idee dürfte ins Geld gehen. Und die Kostenschätzung für die Schulsanierung liege schon bei 70 Millionen Euro, sagte Grünen-Stadträtin Birgit Woelki. Sie fragte: Wie kann man Dezernenten und Architekten für die Idee begeistern?

Zukunftslaborant Schmitt rät zu einer Exkursion nach Bremen. Das Orchester zeige den Schülern seit Jahren, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen können; das Projekt könne Lebensläufe verändern. "So etwas ist viel mehr als Bildung, viel mehr als Kultur. Es ist eine Keimzelle für gesellschaftliche Entwicklung." Es könne aber nur mit starkem Willen und Netzwerk gelingen. Barbara Mundel will für ihre Idee Unterstützung in der Politik und auch Geldtöpfe suchen.

Eine Zuhörerin, die Musik an der Staudinger unterrichtet und verheiratet ist mit einem Musiker des Philharmonischen Orchesters, meint: "Ich kann sagen, diese Kooperation funktioniert."

Ressort: Freiburg

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel