Wolfgang Dietz bedankt sich für Ehrenbürgerschaft von Huningue
Der ehemalige Oberbürgermeister von Weil am Rhein, Wolfgang Dietz, hat sich beim Gemeinderat von Huningue für die Verleihung der Ehrenbürgerschaft bedankt. Und für die "wunderbare" Nachbarschaft.
Nun war es so weit, wie die Stadt Weil in einer Mitteilung bekanntgibt. Im Beisein von Huningues Ehrenbürgermeister René Moebel, Deichtmanns Vorgänger im Amt des Stadtoberhaupts, bedankte sich Dietz. "Sie haben mir eine große und seltene Ehre zu Teil werden lassen. Eine solche Entscheidung ist selten in der Geschichte einer jeden Stadt. Sie ist noch viel seltener, wenn es sich um einen Staatsbürger einer anderen Nation handelt." Dietz bedankte sich für ein "sehr menschliches und warmherziges Miteinander" und für "eine gute Zusammenarbeit". "Sie alle haben es mir immer leicht gemacht, einen guten und engen Kontakt, eine wunderbare Nachbarschaft zu pflegen."
Im Leben, führte Dietz aus, sei eine gute Nachbarschaft Gold wert. Das gelte für das private Leben genauso wie das Leben in der Nachbarschaft von Gemeinden und Staaten. Die Geschichtsbücher aller europäischen Staaten seien randvoll von schlechten Beispielen. "Über Jahrhunderte waren die Menschen im Dreiländereck die Leidtragenden oder gar Akteure von heftigen Disputen, die an den Fürstenhöfen gekrönter Häupter oder in den Hauptstädten ihren Ursprung nahmen. Die Menschen im Dreiländereck wissen deshalb um den überragenden Wert guter Nachbarschaft."
Er habe sich mich immer glücklich geschätzt, einer Generation anzugehören, die in Frieden und in Freiheit aufwachsen durfte. "Beruflich und privat stand uns die Welt offen. Die Geschichte zeigt: Das ist keine Selbstverständlichkeit. Daraus erwächst eine politische Verpflichtung, die ich immer gespürt habe." Noch viel wichtiger sei ihm aber die menschliche Seite. "Gute Nachbarschaft bereichert unser eigenes Leben. Es fasziniert mich jeden Tag aufs Neue, die kulturelle und menschliche Vielfalt unseres Kontinents zu erleben. Unser Europa ist wie ein buntes Kaleidoskop, spannend, abwechslungsreich, voller kultureller Angebote und Chancen."
Natürlich gebe es auch Differenzen. Das sei völlig normal. "Das kennen wir innerhalb unserer Städte und Gemeinden, in unseren Nationalstaaten und in Europa. Daraus erwächst in einer Demokratie eine hohe Verantwortung für alle gewählten Repräsentanten: Wir müssen Brücken bauen. Brücken zwischen unterschiedlichen Meinungen, Brücken zwischen den Kulturen, Brücken zwischen den Menschen, Brücken die Begegnung ermöglichen." Man könne ein Vorbild für Europa sein. "Und wir können auch der Welt ein Beispiel geben, weil wir die Lehren aus der Geschichte gezogen haben. Dazu braucht es politischen Willen. Dazu braucht es persönliches Engagement. Dazu braucht es eine Haltung der Brüderlichkeit."
Deichtmann überreichte Dietz und Moebel ein Foto von Eugène Groellin, das sie bei der Einweihung der Dreiländerbrücke 2007 zeigt. Sie stehen inmitten einer Schar von Grundschülern aus Huningue, die Luftballons steigen lassen. Ein wirklich symbolisches Bild dieser guten Nachbarschaft.
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