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Wo Theater fest verwurzelt ist

Kippenheimweiler blickt auf eine reiche Theatergeschichte zurück. Die alte Tradition wurde 2015 neu belebt. Am Samstag zeigt die Laienspielgruppe eine lustige Generationengeschichte.  

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Beim Theaterabend der Laienspielgruppe...arl (Norbert Stuber) für Chaos sorgen.  | Foto: Reiner Beschorner
Beim Theaterabend der Laienspielgruppe Kippenheimweiler wird Opa Karl (Norbert Stuber) für Chaos sorgen. Foto: Reiner Beschorner
Mit einem Theaterabend rundet der Verein für Heimatpflege und Ortsgeschichte am Samstag, 23. November, seine Veranstaltungsreihe zum zehnjährigen Bestehen ab. Die Laienspielgruppe Kippenheimweiler zeigt eine Generationengeschichte in drei Akten. Bei dem Stück mit dem Titel "Opa, es reicht", dürfte kein Auge trocken bleiben. Bevor sich um 19.30 Uhr der Vorhang zum ersten Akt hebt, wird ab 18 Uhr bewirtet.

Das Theaterspielen ist in der Wylerter Bevölkerung fest verwurzelt. Schon in der Nachkriegsepoche bis Anfang der 1960er-Jahre sind unter der Regie von Lehrer Karl Hermann, Schuhmacher Eugen Heck und Oberstudiendirektor Adolf Kittler im Hirschen-Saal Bauerntheater, aber auch anspruchsvolle Stücke wie "Der Vogt auf Mühlstein" aufgeführt worden. Geprobt wurde seinerzeit in der Heck’schen Schuhmacherwerkstatt. Eine Zeit lang stand Theaterspielen sogar auf dem Stundenplan der Volksschule, die Stücke wurden dann bei der Verabschiedung der achten Klassen präsentiert.

Nach der Einrichtung des Gemeindesaals im Keller des evangelischen Kindergartens ist dort ab Mitte der 1970er-Jahre unter der Regie von Theo Bohnert Theater gespielt worden. Von Pfarrer Theo Frey wurde das auf Film festgehalten. Danach wurde es einige Jahre still um die Wylerter Laienspielgruppe.

Zur Einweihung der Kaiserswaldhalle 1983 ist die Tradition des Theaterspiels unter Annemarie Kittler dann neu belebt worden. Sie hat die Theaterstücke "Die lange Geschichte des Hallenbaues" und "Die Geschichte von Wylert von der Römerzeit bis ins 18. Jahrhundert" selbst verfasst und Regie geführt. Damals standen bis zu 45 Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne, die noch keinen Vorhang hatte.

Bis Mitte der 1990er-Jahre wurden sporadisch Theaterstücke aufgeführt, auf dem Regiestuhl saßen nach Annemarie Kittler Hanne Kaiser-Munz und Wolfgang Meier. Danach ruhte die Tradition rund zwei Jahrzehnte lang im Dornröschenschlaf.

Erst im Vorfeld der 650-Jahrfeier von Kippenheimweiler im Jahr 2015 ist die Laienspiel-Tradition wieder belebt worden. Der Lahrer Stadthistoriker Thorsten Mietzner hatte die "Geschichte von Wylert" in acht Episoden nachgezeichnet, die durch Schauspielerin Andrée Blum vom Theater Straßburg in Szene gesetzt wurde. Nach dem überwältigenden Erfolg blieb Regisseurin Blum der Wylerter Laienspielgruppe erhalten, die vom Verein für Heimatpflege und Ortsgeschichte getragen wird.

Nachdem 2017 der klassische Dreiakter "Misswahl" und 2019 die Dokumentation "Die Geschichte des Wylerter Schopfs" aufgeführt wurden, hat die Corona-Pandemie 2021 einen Theaterabend verhindert. 2022, zum 50. Jahrestag der Eingemeindung von Kippenheimweiler in die Stadt Lahr, präsentierten sich die Wylerter Hobbyschauspieler mit "Fünf Szenen einer Eingemeindung" in der voll besetzten Kaiserswaldhalle.

Der Theaterabend am Samstag ist ein lustiges Geburtstagsgeschenk der Laienspielgruppe an den Verein für Heimatpflege und Ortsgeschichte.

Ressort: Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 20. November 2024: PDF-Version herunterladen

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