Umfrage
Wirtschaft in der Region Basel bleibt stabil
Im Großen und Ganzen geht es der Wirtschaft in der Region Basel aktuell gut. Der Stimmungsbarometer der Handelskammer beider Basel zeigt ein solides Bild. Trotzdem ist Vorsicht, Aufmerksamkeit und Agilität ist geboten.
Mo, 23. Dez 2024, 12:00 Uhr
Basel
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Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen beurteilt den aktuellen Geschäftsgang als sehr gut, gut oder mindestens befriedigend. Das geht aus einer Pressemitteilung der Handelskammer beider Basel hervor. Laut dem Stimmungsbarometer für den Herbst 2024 war und ist in zahlreichen Unternehmen ein Wachstum möglich. Tendenziell finden binnenmarktorientierte Unternehmen ein besseres Marktumfeld vor als exportorientierte Firmen. Der Rückgang der Teuerung stimuliert die Inlandsnachfrage. Am meisten zu kämpfen haben exportorientierte Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.
Mit Zuversicht ins nächste Halbjahr
Die Aussichten auf das kommende Halbjahr sind laut Angaben der Handelskammer beider Basel trotz der geopolitischen Spannungen und der unsicheren Entwicklung der Weltwirtschaft "vorsichtig zuversichtlich". Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen der Region Basel ist der Ansicht, ihr Geschäftsgang entwickle sich im neuen Jahr befriedigend bis gut. Dies im Bewusstsein, dass Vorhersagen in diesen unsicheren Zeiten schwierig und Prognosen mit Vorsicht zu genießen sind.
Fokus auf Investitionen in Digitalisierung
Wie das Status und Entwicklung von Investitionen deuten ebenfalls darauf hin, dass die Wirtschaftsregion Basel von einer im Durchschnitt stabilen weiteren Entwicklung ausgeht. Laut den Angaben im Stimmungsbarometer legen die Unternehmen ihren Fokus bei Investitionen auf die Digitalisierung. Stichworte dazu sind Cyber Security, Integration von Künstlicher Intelligenz (KI), Digitalisierung von Prozessen zur Effizienzsteigerung und IT-unterstützte Bearbeitung neuer Geschäftsfelder.
Punktuelle Entspannung des Arbeitskräftemangels
Der allgemeine Arbeitskräftemangel hat sich partiell entspannt, wie aus der Pressemitteilung weiter hervorgeht. Während er bei zahlreichen Unternehmen noch immer zu den großen Herausforderungen zählt, berichten andere davon, offene Stellen besser und schneller besetzen zu können als vor einem halben Jahr. Unternehmen sind jedoch aufgrund der allgemeinen Unsicherheiten des wirtschaftlichen Umfelds vorsichtiger mit dem Ausbau des Personalbestands geworden.
Geopolitische Spannungen als größtes Konjunkturrisiko
In den geopolitischen Spannungen sehen die befragten Unternehmen das größte Konjunkturrisiko. Die Auswirkungen sind mannigfaltig. So werden beispielsweise in vielen Ländern die Staatsausgaben für Gesundheit und Hilfsgelder zugunsten von Verteidigung und Rüstung reduziert.
Drei große Märkte – drei große Unsicherheiten
Sorgenkind Nummer eins ist Deutschland, insbesondere für exportierende Unternehmen. Da dessen Industrie laut Angaben der Handelskammer beider Basel in der Krise steckt, leidet das schweizerische Exportgeschäft substanziell. Ein Wachstum ist in diesem Markt kaum möglich. Betroffen ist in erster Linie die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, aber auch andere Branchen wie die chemische Industrie. Durch weniger Export verzeichnet zudem die Logistikbranche deutliche Einbußen im Deutschland-Geschäft. Auch von China kommen aktuell wenig Impulse: Der Konsum geht zurück, das Wachstum fehlt, eine Immobilienkrise breitet sich aus. Was die USA und deren Handelspolitik betrifft, so ist noch nicht abschätzbar, was mit der Präsidentschaft Donald Trumps auf die Schweizer Unternehmen zukommt. Im Sinne einer Diversifizierung suchen die Unternehmen nach Alternativen und orientieren sich unter anderem an den Wachstumsmärkten Indiens und Brasiliens.
Belastung durch steigende Regulierungskosten
Die "Costs of being in Business" steigen stetig, heißt es in der Pressemitteilung der Handelskammer. Insbesondere Compliance und Nachhaltigkeit binden in den Unternehmen immer mehr personelle und finanzielle Ressourcen. In stark regulierten Märkten wie beispielsweise in der Pharmabranche oder in der Medizintechnik steigen die Regulierungskosten massiv und stellen eine teilweise substanzielle Belastung dar. Sowohl die EU als auch die USA werden als regulierungswütig wahrgenommen – auf Kosten der Innovationsförderung. Laut den Ergebnissen des Stimmungsbarometers ist auch in der Schweiz und in der Region Basel die zunehmende Regulierung und Bürokratie ein Dauerthema, das die Unternehmen stark beschäftigt. Die Baubranche bekommt die Konsequenzen politischer Entscheidungen zu spüren. Die Verhinderung großer Infrastrukturprojekte durch Volksentscheide sowie der Sparkurs der öffentlichen Hand hemmen die Nachfrage und mindern das Auftragsvolumen.
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