"Wir toben uns aus"
BZ-INTERVIEW mit Florian Sump von der Band Deine Freunde über coole Musik für Kleine und Große.
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Deine Freunde (v. l.): Markus Pauli, Flo Sump und Lukas Nimscheck Foto: Marco Sensche
Flo: In erster Linie weil wir es lieben, Musik zu machen. Wir gehen da genauso ran, wie wir alle in verschiedenen Projekten vor Deine Freunde auch schon für Erwachsene Musik gemacht haben. Wir toben uns aus und machen das, wozu wir Lust haben. Auf die Kinderschiene sind wir durch meine Arbeit gekommen. Ich arbeite seit neun Jahren als Erzieher. Irgendwann haben mir die Kinder mal ihre Lieblingsmusik mitgebracht und ich habe gemerkt: Die stehen gar nicht auf typische Kinderlieder, sondern mögen Songs einfach wegen der Melodie und des Rhythmus, auch wenn sie die Texte gar nicht verstehen. Das hat mich darauf gebracht, den anderen beiden "Freunden", Lukas und Pauli vorzuschlagen, mal einen Song wie immer, also wie für Große, zu machen, ihn aber mit Inhalten für Kinder zu füllen.
BZ: Das war der Schokolade-Song über die tolle Süßi-Schublade bei Oma?
Flo: Genau. Und das hat gleich super hingehauen. Wir drei kannten uns zwar, hatten aber noch nie zusammen Musik gemacht, doch das hat einfach gepasst: Schon nach drei Stunden war das Schokolade-Lied fertig. Das fiel uns superleicht, leichter als alles, was wir vorher gemacht hatten. Es hat gleich so viel Spaß gebracht, dass wir uns von da an zwei Mal die Woche getroffen haben, um Songs zu schreiben.
BZ: Wie kommt ihr auf eure Liedtexte? Sind das eigene Erfahrungen? Oder schlagen euch auch Fans Themen vor?
Flo: "Fang dich doch, du Eierloch" war ein Vorschlag eines Fans, den haben wir gern umgesetzt. Sonst fließen Erfahrungen aus unserer eigenen Kindheit – und mit Kindern – in unsere Texte ein. Seit wir klein waren, ist ja einige Zeit vergangen, trotzdem sind viele Sprüche und Situationen in Familien noch dieselben wie damals, zum Beispiel wenn es ums Hausaufgabenmachen oder Zähneputzen geht. Unser Ziel ist, dass sich Kinder und ihre Eltern von unseren Liedern angesprochen fühlen.
BZ: In einem eurer neuen Songs geht es um Fontanellen. So werden die weichen Stellen am Kopf eines Säuglings bezeichnet, an denen die Schädelknochen noch nicht zusammengewachsen sind. Wie kamt ihr darauf?
Flo: Bis ich vor zwei Jahren meinen Sohn bekommen habe, kannte ich Fontanellen nicht. Ich fand das ein irres Wort und wir fanden es irgendwie witzig, dass durch unser Album plötzlich viele Kinder schlagartig wissen würden, was damit gemeint ist. Das ist einfach unser Humor. Sowas hätten wir uns auf dem ersten Album noch nicht getraut, aber durch unsere vielen Konzerte und den Austausch mit dem Publikum wissen wir inzwischen, dass unsere Art gut ankommt.
BZ: Ihr geht oft und gerne auf Tour. Was magst du daran besonders?
Flo: Es fühlt sich toll an, vor so vielen begeisterten Kindern zu spielen, für die unser Auftritt oft das erste Live-Konzert überhaupt ist. Deshalb versuchen wir, alles richtig cool zu machen, mit toller Lichtshow und allem Drum und Dran.
