Juli Zeh
"Wir sind ein schweinereiches Land und bei der Fürsorge für Schwächere defizitär aufgestellt"
Die Schriftstellerin Juli Zeh spricht im Interview über das Aussteigen und Einmischen, ihre Zeit als Oberpunk und den Umgang mit Nazis.
Sa, 17. Nov 2018, 17:00 Uhr
Kultur
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BZ: Frau Zeh, im neuen Roman beschreiben Sie sehr eindrücklich Panikattacken. Ein Gefühl, das Sie kennen?
Zeh: Ich hatte so vor drei Jahren einen Burn-out, der mit Angstzuständen verbunden war.
BZ: Nach dem Erfolg von "Unterleuten"?
Zeh: Davor schon hatte ich erste Anzeichen, hab’s halt nur nicht gecheckt. Flimmern im Gesichtsfeld, Kopfschmerzen, Unruhe, die übliche psychosomatische Palette, die sich ganz gut ignorieren lässt, solange man nicht die rote Karte gezeigt kriegt.
BZ: Sind Burn-out und Panikattacken Symptome unserer Zeit?
Zeh: Absolut. Ich habe jetzt keine tatsächlichen Zahlen parat, aber ich kenne niemanden im erweiterten Bekanntenkreis, der damit nicht in irgendeiner Form zu tun hatte. Wir reden hier von einer Volkskrankheit.
"Letztlich steckt hier auch eine Ursache für Intoleranz gegenüber allem Fremden: sich darüber aufzuregen, was jemand anders macht, wie der aussieht, wie der sich benimmt." Juli Zeh BZ: Die ganze ...