Winter auf dem Schauinsland
Da staunen Besucher aus aller Welt: Auf dem Freiburger Hausberg hat’s geschneit, und zwar kräftig.
Sandro Kipar & Luisa Wenz
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Schneeballschlacht Ende April? Ein wenig tiefer, im verregneten Günterstal, ahnt man noch nicht, welche Schneepracht sich hinter der gewaltigen Wolkenmasse verbirgt. Dann, auf der Fahrt mit der Schauinslandbahn auf den Gipfel, weicht der stetige Graupelschauer einem Schneefall, der zusammen mit den Wolken zu einer Fahrt ins Ungewisse führt. Oben angekommen überrascht die Besucher der geschätzt 20 Zentimeter hohe Pulverschnee.
Ein Pärchen, das ebenfalls aus der Hauptstadt kommt, hält sich in der Bergstation auf. Ihr Vorhaben klingt bei diesem Wetter ambitioniert: Ulrich von Petersdorf, 71, und seine Frau wollen zum Hotel "Die Halde" und entpuppen sich als Schneefans: "Wir sind ja wegen dem Schnee hier. Freiburg ist eine Stadt der Extreme. Unten Frühling, oben Schnee. Das ist doch schön." Außerdem habe es in ihrer Heimat keine solchen Berge, Kreuzberg zähle ja nicht, meint von Petersdorf lächelnd. Mit einem Blick aus dem Fenster entscheidet sich das Pärchen jedoch gegen einen Fußmarsch zum Hotel.
Auch internationale Gäste werden von dem Wetter mehr angelockt als abgeschreckt. Eine Familie aus Mexiko ist auf der Durchreise nach Italien. Zwischenstopp: Freiburg. Vom Schauinsland hat der Familienvater gelesen: "Der Schnee war zwar nicht eingeplant, aber davon lassen wir uns nicht abhalten."
Doch am Dienstag sind nicht nur Touristen oder Schneebegeisterte auf dem Schauinsland. Manche müssen auch arbeiten. Maurer Tobias Kürner, 19, renoviert im Untergeschoss der Bergstation und ist froh, dass er im Trockenen arbeiten kann. Ein Problem stellt sich ihm dennoch: Das Baustellenfahrzeug könnte auf verschneiten Straßen ins Rutschen kommen. "Kann sein, dass ich mit der Seilbahn zurück muss."
Das dazugehörige Café ist an diesem Nachmittag kaum besucht. Nicht ungewöhnlich, meint der Mitarbeiter der Bergstation, Dirk Lucht, 32, denn bis vor einigen Tagen war das Lokal noch geschlossen: "Zwar war gestern etwas mehr los als heute, aber ansonsten hat das Wetter keine großartigen Auswirkungen auf den Betrieb."
Der Weg dann hinüber zum Hotel "Halde" ist eher beschwerlich: kalt, windig, weit und breit kein Mensch zu sehen. Und Schnee, viel Schnee. Das kennt Lucia Hegar, die Geschäftsführerin des Hotels, aus vielen Wintern: "Der Schneefall ist für uns nichts Ungewöhnliches. Ich kann mich an ein Jahr erinnern, als es noch im Juni geschneit hat."