Ratgeber
Wie gut sind Gesundheits-Apps?
Apps zu gesundheitlichen Fragen werden immer wichtiger werden. Verbraucherschützer warnen jedoch, dass nicht alle Apps mit den Nutzerdaten sorgsam umgehen.
Do, 18. Jun 2015, 0:00 Uhr
Computer & Medien
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Ursula Kramer von Sanawork wies am Mittwoch in Berlin darauf hin, dass es weltweit etwa 400 000 Apps mit Gesundheitsbezug gebe. Apps, sind Software-Programme, die speziell für so genannte Smartphones und Tablet-Computer entwickelt werden. Diese Apps bezögen sich auf Fragen des Lebensstils, des Sports, der Fitness, der Medizin und sportlicher Aktivitäten. Applikationen. Sie seien so beliebt, meint Kramer, weil sie immer und überall verfügbar seien.
Für Nutzer sei es aber schwer zu unterscheiden, ob es sich um reine Lifestyles-Apps oder reine Medizin-Apps handele. Die direkten medizinischen Applikationen unterliegen dem Medizinproduktegesetz und damit einer CE-Kennzeichnung. Nach den Worten Kramers ist bisher nicht erforscht, ob und wie Apps dazu beitragen, dauerhaft das Gesundheitsbewusstsein von Nutzern zu ändern. Dafür brauche es die Motivation, um ein verändertes Verhalten auf Dauer durchzuhalten – also auf Dauer mehr Sport zu machen oder nicht mehr zu rauchen. Bisher würden nur wenige Apps in Zusammenarbeit mit Psychologen und Gesundheitsforschern entwickelt. Und bisher stellten die meisten auf die körperliche Gesundheit ab, während Angebote für die seelische Gesundheit weitgehend fehlten.
Kramer beklagte auch, dass sich nur auf wenigen Apps Angaben zum Datenschutz fänden: "Wenn der App diese Datenschutzerklärung fehlt oder nicht klar ist, wie sich diese finanziert, ist man sicher gut beraten, nach einer Alternative zu schauen." Trotz aller bestehenden Mängel lautete ihr Fazit: "Die Chancen für MHealth sind riesig", also für gesundheitsbezogene Kommunikation über Smartphones und Tablets (MHealth).
Das liegt, so Kramer, auch an der rasanten Weiterentwicklung bei den so genannten "Wearables". Das sind mit Sensoren versehene Kleidungsstücke oder Armbänder, die Gesundheitsdaten messen und aufzeichnen. Dabei reicht die Bandbreite vom Schritt- und Treppenstufenzähler über die Messung des Pulses oder des Kalorienverbrauchs bis zur Dokumentation der Schlafphasen.
Jens Baas, der Chef der TK, betonte, dass inzwischen auch viele Ältere in der digitalen Welt unterwegs seien. Die TK habe jüngst eine Versichertenbefragung zur Zufriedenheit mit einer Klinikbehandlung von Papier auf online umgestellt: "Der älteste Teilnehmer bisher ist 89 Jahre alt." Gute Apps, so Baas, stärkten den Patienten in seiner Eigenverantwortung und böten im Gegensatz zu irgendwelchen Angaben aus dem Internet verlässliche Informationen.
Auf ihrer Internetseite hat die TK einen Leitfaden eingestellt, der es Interessenten möglich machen soll, eine gute App zu finden. Im vergangenen Jahr haben nach Baas’ Worten 400 000 TK-Versicherte die Angebote der TK zum Online-Coaching genutzt. Bei allem sei der Schutz der Daten extrem wichtig. Dafür seien die Krankenkassen der richtige Ort, weil sie strengem Datenschutz unterlägen und keinerlei kommerzielle Interessen verfolgten. Deshalb seien die Kassen die richtige Instanz, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu gestalten, so Baas.
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