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Tiktok-Shop: einfach, schnell – und gefährlich?

Tiktok startet seinen Shop: Einkaufen soll so einfach wie Scrollen werden. Doch Experten warnen: Besonders für junge Nutzer kann das gefährlich werden. Was Eltern jetzt wissen sollten.  

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Tiktok startet einen Shop - mit nahtlosem Kaufvorgang.  | Foto: Hannes P Albert (dpa)
Tiktok startet einen Shop - mit nahtlosem Kaufvorgang. Foto: Hannes P Albert (dpa)

Die Social-Media-App Tiktok startet die Shop-Funktion in Deutschland und das soll den Onlinehandel revolutionieren. "So nahtlos war der Weg zum Kaufabschluss noch nie", sagte der Zukunftsforscher Hartwin Maas. Doch das birgt laut Experten Gefahren, besonders für junge Nutzerinnen und Nutzer. Was Eltern jetzt über die neue Shopping-Funktion wissen sollten.

Tiktok kennt deine Schwächen

Das neue Shopping-Feature innerhalb der App ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, Produkte direkt aus Videos oder Livestreams, etwa auch von Influencern und Content-Creatoren, heraus zu kaufen – ohne Tiktok zu verlassen. Ein Klick, und das neue T-Shirt ist gekauft. Davor bewarben Influencer in Videos Produkte, die noch in anderen Shops bestellt werden mussten. Nutzer mussten also einen Link anklicken und wurden auf eine andere Verkaufsplattform geleitet. "Die Benutzerfreundlichkeit von Tiktok Shop ist kaum zu übertreffen", so Maas.

Diese einfache Zahlungsabwicklung hat jedoch ihre Schattenseiten. Zwar hat Tiktok Schutzmechanismen wie Altersbeschränkungen eingeführt – dennoch warnen Fachleute wie Digital-Experte und Journalist Jörg Schieb: Auch Minderjährige könnten Wege finden, Zahlungsmethoden in der App zu hinterlegen. Die Folge: Kinder und Jugendliche könnten leichter zum Kauf verführt werden.

"Renn!" Dieses Wort hört man bei Tiktok oft, wenn es um Produkte geht. Es soll der Eindruck der Knappheit entstehen. Durch Countdowns und Rabattaktionen sollen Nutzer den Eindruck bekommen, dass sie etwas verpassen könnten. Experten warnen: hier wird bewusst mit der natürlichen Angst vor Verlusten gespielt und junge Menschen zu Impulskäufen verleitet. Besonders kritisch: Viele Produkte können inzwischen über "Buy now, pay later"-Dienste gekauft werden. Also jetzt kaufen, später zahlen. So auch im Tiktok-Shop.

Digitale Verführung: Wie Eltern gegensteuern können

Eltern sollten daher genau hinschauen, wie ihre Kinder die App nutzen. Offene Gespräche über die neue Funktion können helfen, das Bewusstsein für Risiken zu schärfen. Außerdem empfiehlt es sich, automatische Zahlungsmöglichkeiten auf dem Smartphone zu deaktivieren.

Gerade junge Menschen brauchen Strategien, um solchen Tricks standzuhalten. Eltern können hier unterstützen – etwa, indem sie Impulskäufe thematisieren und die Frage "Brauche ich das wirklich?" in den Fokus rücken.

Zukunftsforscher Maas empfiehlt, dem Verzicht einen positiven Rahmen zu geben: "Beispielsweise, wenn ich das nicht kaufe, kann ich auf etwas Wichtigeres hin sparen."

Schlagworte: Hartwin Maas, Jörg Schieb

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