Account/Login

Aktionstag Suchtberatung

Wie eine Frau aus der Ortenau von der Alkoholsucht wegkam

An diesem Donnerstag, 14. November, ist der bundesweite Aktionstag Suchtberatung. Die Lahrer Einrichtung schildert dazu einen Suchtfall einer Klientin aus der Region.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Alkoholsucht ist weit verbreitet. Eine...ie davon weggekommen ist (Symbolbild).  | Foto: Patrick Pleul
Alkoholsucht ist weit verbreitet. Eine Frau aus der Ortenau schildert, wie sie davon weggekommen ist (Symbolbild). Foto: Patrick Pleul
"Bis ich mir eingestehen konnte, dass ich alkoholabhängig bin, ging es sehr, sehr lange", sagt eine ehemalige Klientin der Lahrer Suchtberatung. Ihre Geschichte ist laut dem Bericht der Suchtberatung ein positives Beispiel dafür, wie die professionelle Hilfe den Weg aus der Abhängigkeit unterstützen kann. "Mein Umfeld versuchte mich durch viele kleine, gut gemeinte Anspielungen darauf aufmerksam zu machen, dass ich zu viel trinke und das zunehmend auffällt", berichtet die Frau, "zunächst bemühte ich mich, mit unterschiedlichen Strategien den Konsum zu reduzieren, zum Beispiel mit Zetteln wie: ’Die nächste Woche kein Alkohol’ oder ’Diese Flasche muss drei Tage reichen’, um mir und meinem Umfeld zu beweisen, dass ich die Sache im Griff habe. Erst als ich damit immer wieder scheiterte, sah ich selber richtig ein, dass ich da ein Problem habe."

"Qualifizierter Entzug" im Krankenhaus

Oft ist es laut der Suchtberatung das Umfeld aus Angehörigen, Hausärzten, Arbeitgeber oder Führerscheinstelle, das darauf drängt, Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Frau entschied sich, zu ihrer Ärztin zu gehen: "Die Ärztin schlug mir eine Entgiftung in einem Krankenhaus vor, denn ich war bereits körperlich abhängig vom Alkohol. Diese Behandlung dauerte zwei Wochen und ich fühlte mich danach wie neu geboren." Den stationären Entzug bieten Krankenhäuser teilweise als spezielles Programm als sogenannten qualifizierten Entzug an. Dort wird über die rein medizinische Versorgung hinaus die Möglichkeit geboten, sich über die Abhängigkeitserkrankung und Therapiemöglichkeiten in Einzel- und Gruppengesprächen zu informieren.

"Ich kam nach Hause und es ging mir besser."


Die Klientin berichtet weiter: "Ich kam nach Hause und es ging mir besser – einzelnen Versuchungen, wieder zur Flasche zu greifen, konnte ich nun erfolgreich widerstehen. Mein Körper brauchte dieses Verdrängungsmittel nicht mehr. Nachdem ich es geschafft hatte, drei Monate abstinent zu sein, ging es mir zwar körperlich besser, aber die seelischen Ursachen waren damit nicht gelöst. Um auch langfristig zufrieden und stabil abstinent bleiben zu können, machte ich auf Anraten meines Suchtberaters eine mehrmonatige Suchttherapie. Dort wurde mir klar, dass ich auf mich selbst achten muss, um mich nicht zu überfordern. Früher war ich in typischer Frauenmanier immer mehr für Andere, Familie und Freunde da gewesen. Für mich selber nahm ich mir keine Zeit und meine Bedürfnisse kamen zu kurz. Gestärkt und mit einer anderen Einstellung zum Leben kam ich wieder nach Hause. Als Ziel habe ich mir gesetzt ‚Nie wieder Alkohol‘, denn diese Hölle, die der Alkohol in mir und in meinem Umfeld ausgelöst hat, möchte ich nicht noch einmal durchlaufen. Ich bin dankbar für die Hilfe, die ich durch die Suchtberatung erfahren durfte. Heute lebe ich ein neues Leben."

Sucht kann jeden und jede treffen, schreibt dazu die Suchtberatung, und auch die nahestehenden Menschen und das soziale Umfeld leiden meist unter der Situation. Es sei deshalb wichtig zu wissen, dass fachliche, therapeutische Hilfe möglich und meist auch nötig ist. Und auch für Angehörige, Arbeitgeber und andere Mitbetroffene bestehe das Angebot, Beratung in Anspruch zu nehmen. Es gelten dabei die Prinzipien Freiwilligkeit und Verschwiegenheit.

Mit dem Aktionstag möchten die Beratungsstellen auf ihr Angebot hinweisen. Weitere Infos gibt es unter http://www.aktionstag-suchtberatung.de Die Lahrer Suchtberatung hat ihren Sitz in der Brestenbergstraße 4 und ist erreichbar unter 07821/ 26650, E-Mail [email protected] und http://www.suchtberatung-lahr.de

Ressort: Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 14. November 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren


Weitere Artikel