Wie ein Schwarzwaldbauer die Angehörigen der Geschwister Scholl versteckte
Nach der Hinrichtung von Sophie und Hans Scholl durch die Nazis wurde die ganze Familie tyrannisiert. Einen Unterschlupf fanden die Verfolgten auf dem Bruderhof an der Wutach. Wer waren die Retter?
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"Oh, die ewige Wache. Etwas Simpleres, Geistesabtötenderes kann man sich nicht vorstellen", schreibt Franz Josef Binninger in seinen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Der Landwirt aus Ewattingen im Schwarzwald wurde 1941 eingezogen, mit 29. Sein Bruderhof bewahrte ihn vor der Front, nicht aber vor dem Wachdienst. Besonders im Gedächtnis blieb ihm eine "tiefdunkle und nasskalte Nacht" im Spätherbst 1943 bei Ulm. An seiner Seite hielt der zwei Jahre jüngere Ernst Gruele die Stellung. Während ihrer gemeinsamen Dienste hat sich zwischen dem Schwarzwälder und dem Ulmer eine enge Freundschaft entwickelt. Man redete offen miteinander, äußerte auch Kritisches über den Krieg und verließ sich darauf, vom anderen nicht verraten zu werden. Wie groß das Vertrauen war, bezeugt die hochriskante Bitte, mit der sich Gruele in jener Nacht an Binninger wandte.
"An mich erging der Ruf in dieser schweren Zeit" Franz Josef Binninger
Gruele erzählte dem Kameraden von seinen Halbgeschwistern, Sophie und Hans, die an der Münchner Universität Flugblätter gegen Hitler verteilt hatten und vom Hausmeister denunziert worden waren. Im Februar hat man sie verurteilt: zum Tod durch Enthauptung. Kurz nach der Hinrichtung kam die ganze Familie Scholl in Sippenhaft. Mutter und Töchter seien zwar ...