Erste Bundesliga
Wer von den drei Kandidaten steigt ab?
Am Samstag machen Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart und die Nummer zwei der ewigen Fußball-Bundesliga-Tabelle, Werder Bremen, den zweiten Absteiger neben Hannover 96 unter sich aus.
dpa
Do, 12. Mai 2016, 0:00 Uhr
1. Bundesliga
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Parallel dazu wird in Darmstadt und Ingolstadt gefeiert, weil deren Vereine sich gerettet haben. Das geht nur, weil die einen viel richtig, die anderen viel falsch gemacht haben. Stuttgart, Bremen und Frankfurt stehen in der Tabelle nicht zufällig so weit unten.
Werder Bremen (16/35/49:65): Der Verkauf von Marko Marin an den FC Chelsea London war 2012 wie ein Symbol für das Ende einer Ära. Mehrere Jahre hatte Werder in der Liga ganz oben mitgespielt, sechs Mal die Champions League erreicht und zuletzt im Jahr 2009 mit dem DFB-Pokal einen Titel gewonnen. Mit Kauf und Verkauf des damaligen Nationalspielers Marin waren die fetten Jahre vorbei. Zu viele Millionen-Einkäufe am Ende der Ära von Manager Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaaf konnten die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Das gilt für Marin, den teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte – 8,2 Millionen Euro wechselten nach Mönchengladbach. Das gilt aber auch für die sündhaft teuren Brasilianer Carlos Alberto und Wesley sowie Marko Arnautovic oder Eljero Elia. Die hohen Gehälter, die in den erfolgreichen Jahren auf Champions-League-Niveau vereinbart worden waren, ruinierten vier Mal in Folge die früher so gute Werder-Bilanz. Der Gesamtverlust des einstigen Vorzeigevereins seit der bisher letzten Europapokal-Saison 2010/2011 beträgt 37,5 Millionen Euro. Auch das Eigenkapital ist inzwischen fast aufgebraucht. Werder musste und muss sparen – und verlor immer mehr an sportlicher Substanz.
Eintracht Frankfurt (15/36/34:51): "Ich möchte ein bisschen träumen können", sagte Armin Veh, als er vor einem Jahr als Trainer nach Frankfurt zurückkam. Und genau dieses Träumen war das Problem. Nicht nur Veh, sondern auch alle anderen Verantwortlichen (vielleicht mit Ausnahme des seriös wirkenden Vorstandschefs Heribert Bruchhagen) überschätzten das Potenzial ihres Teams kolossal. Sie schielten Richtung Europa League, aber sie verpassten es im Sommer, die offenkundigen Schwachstellen im Kader gezielt zu beheben. Als dann im Winter noch einmal fünf neue Spieler kamen, halfen dem Klub bestenfalls zwei von ihnen weiter (Huszti, Ben-Hatira). Es war ein Fehler, Veh überhaupt zurückzuholen und dann bis März an ihm festzuhalten. Nicht, weil der 55-Jährige ein schlechter Trainer ist. Aber weil mit ihm das Laissez-faire regierte. Die Spieler mochten ihn, einige Führungskräfte sind mit ihm sogar befreundet. Veh habe zwar "für eine entspannte Stimmung gesorgt, die harte Arbeit aber trat hinter diese Priorität zurück", schrieb die Süddeutsche Zeitung. Unter seinem Nachfolger Niko Kovac rennt und kämpft die Eintracht jetzt. Das fällt auch deshalb so auf, weil sie es vorher kaum tat.
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