La ’Ndrangheta, Kalabriens Mafia, fühlt sich in Deutschland heimisch und geborgen – vor allem in Stuttgart / Von Rainer Nübel, Hans Peter Schütz und Nadine Jansen
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Geldwäsche ist ein diskretes Geschäft. "Die Mafia betreibt es mit größter Intensität, vor allem in Deutschland, wo die Gesetze ihr größere Spielräume als in Italien geben", sagt Emilio und nippt am Mineralwasser. Dabei hat er die Passanten ständig im Blick, die an dem Straßencafé in Catanzaro vorbeigehen. "Inzwischen", berichtet der hochrangige italienische Ermittler, "hat sich die ’Ndrangheta in Regionen wie Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ganze Häuserzeilen zusammen gekauft." Da kann es schon mal passieren, dass Strohmänner, die für die kalabresische Mafia-Organisation arbeiten, den Überblick verlieren. "Sollen wir das Haus kaufen?", lautete die Frage aus Germania an den ’Ndrangheta-Clan zu Hause in Kalabrien. Italienische Fahnder lauschten heimlich mit, als der Boss am Telefon ziemlich irritiert reagierte: "Mensch, das besitzen wir doch schon!"
Die Mafia spielt Monopoly – mit schmutzigen Geldern aus Drogen- und Waffengeschäften in gigantischen Höhen. Auf weltweit rund 30 Milliarden Euro schätzen Experten den Jahresumsatz der ’Ndrangheta, die inzwischen als die mächtigste italienische Mafiaorganisation gilt. Mit dem Monopol im Kokainhandel. Und mit direkten Kontakten zu den Drogenkartellen in Südamerika.
Dass Deutschland, wie Ermittlungsbehörden und Politiker ...