Von Offnadingen nach Mengen radeln
Schon Ende 2026 soll ein neuer Radweg Offnadingen und Mengen verbinden. Der Weg dafür wurde nun in beiden Gemeinderäten geebnet. Das Land trägt die Baukosten.
In etwa zwei Jahren sollte das Projekt fertig sein, sagt Bürgermeister Thomas Breig auf Nachfrage in der Septembersitzung des Gemeinderats in Ehrenkirchen. Auch Bürgermeisterkollege Sebastian Kiss hatte mit seinem Gemeinderat zeitgleich getagt und kam zum selben Schluss: Das Projekt könne jetzt mit Unterschriften unter der gemeinsamen Vereinbarung zwischen den beiden Gemeinden und dem Regierungspräsidium Freiburg in Vertretung für das Land Baden-Württemberg richtig durchstarten.
Schon öfter war das Thema in den Sitzungen beider Gemeinderäte behandelt worden. In Ehrenkirchen, sagt Breig, habe der Rat bereits im März 2022 einen Grundsatzbeschluss zum Bau eines Rad- und Wirtschaftsweges entlang der Landstraße 187 zwischen den beiden Ortschaften gefasst. Auch in Schallstadt, sagt Bürgermeister Kiss, habe man seinerzeit ebenso entschieden, und zwar wiederum zeitgleich am selben Tag.
Das Land Baden-Württemberg ist Baulastträger für diesen drei Meter breiten Rad- und Wirtschaftsweg. Dass er auch zum Wirtschaftsweg werden musste, lag unter anderem an geänderten Förderbedingungen des Verkehrsministeriums. Die etwa 2,6 Kilometer lange Strecke liegt zu zwei Dritteln auf Schallstadter, zu einem Drittel auf Ehrenkircher Gemarkung. Die benötigte Fläche in Schallstadt ist schon seit Jahrzehnten im Besitz der Gemeinde. Anders dagegen in Ehrenkirchen, wo die Gemeinde privaten Eigentümern die Fläche noch abkaufen müsse. Aber man habe bereits mit den Grundstückseigentümern gesprochen, sagt Breig in der Gemeinderatssitzung.
Von Offnadingen aus betrachtet werde der neue Weg an der Bachstraße beginnen und westlich der Landstraße geführt, erläuterte Ehrenkirchens Hauptamtsleiter Felix Danner die Pläne. Kiss ist sehr froh, dass das Projekt nun Fahrt aufnimmt und zur Verbesserung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere für den Schüler- und Pendlerverkehr beitragen werde.
Das Charmante an diesem Radprojekt: Die Kosten wird das Land tragen, der Radweg geht dann in den Besitz der Gemeinden über, die für den Unterhalt zu sorgen haben. Federführend werde Schallstadts Verwaltung das Projekt betreuen, erklärt Breig in Norsingens St. Gallushalle. Und so steht es auch im Vertrag: "Die Durchführung der Maßnahme erfolgt durch die Gemeinde Schallstadt im Einvernehmen mit den anderen Vertragspartnern." Sie umfasst die Planung, Ausschreibung, Vergabe, Bau, Bauüberwachung und Abrechnung. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen voraussichtlich etwa 890.000 Euro, die Kostenberechnung und etwaige Kostenerhöhungen bedürfen laut Vertrag der Genehmigung durch die Straßenbauverwaltung. Von den Gesamtkosten trägt die Straßenbauverwaltung Planungs-, Bau-, Grunderwerbskosten und Vermessungskosten für den Radweg, die Gemeinden die Kosten für gemeindeeigene Ver- und Entsorgungsleitungen und eine etwaige Beleuchtung.
Nun sind noch Grundstückserwerb auf Ehrenkirchener Fläche und die grundsätzliche Baufreigabe zu klären. Kiss geht davon aus, dass eine sogenannte Planfeststellung nicht nötig werde. Diese ist ein in den gesetzlich angeordneten Fällen durchzuführendes besonderes Verwaltungsverfahren über die Zulässigkeit raumbedeutsamer Vorhaben und Infrastrukturmaßnahmen. Die Bedingungen dafür seien nicht gegeben, so seine Einschätzung.
Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass bereits Ende 2026 von Mengen nach Offnadingen auf dem neuen Rad- und Wirtschaftsweg geradelt werden kann.
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