Von Expressgut und Kurierfahrten
EMMENDINGEN VOR 50 JAHREN: Zeitungsmachen war schon immer ein Tag- und Nachtgeschäft – der Zeitdruck ist geblieben.
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EMMENDINGEN. Der Mann mit den Holzkästen war, als es noch keine elektronische Datenübermittlung gab, für das Zeitungsmachen wichtig. Er kannte die Ankunftszeiten aller Züge mit einem Bahnexpresswagen am Freiburger Hauptbahnhof und holte dort die Kästen – jeder so groß wie ein kleiner Aktenordner – ab. In diese Kästen hatten die Geschäftsstellen und Außenredaktionen der Badischen Zeitung alles verstaut, was sich über den Vormittag hinweg an Manuskripten, Fotos oder Anzeigenaufträgen für die nächsten Ausgaben der Badischen Zeitung angesammelt hatte.
Alle Zeitungsmacher versuchten so viel wie möglich per Bahnexpress zu verschicken, denn was früh in Freiburg ankam, konnte noch in Ruhe be- und verarbeitet werden. Man ersparte sich einiges an Hektik. Da blieb dann mehr Luft für alles, was noch für die nächste Ausgabe "nachgeschoben" wurde. Für Bilder brauchte man vor 50 Jahren noch einen Kurierfahrer und späte Texte mussten per Fernschreiber durchgegeben werden. Das bedeutete, irgendjemand in der Redaktion musste – oft fremde – Texte in ...