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Verschwiegen, vertuscht, verdrängt

Ernst von Salomons "Der Fragebogen" - oder: Wie man das eigene Schuldgefühl durch den Hinweis auf die Schuld der Sieger betäubt.  

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A m späten Vormittag des 24. Juni 1922 fährt der deutsche Außenminister Walther Rathenau wie jeden Morgen von seiner Villa im Grunewald zum Auswärtigen Amt in der Wilhelmstraße. Er sitzt im offenen Fond seiner Limousine. Auf der Königsallee überholt ihn ein Wagen mit drei jungen Männern. Einer von ihnen wirft eine Handgranate, ein anderer schießt mit der Pistole auf ihn. Rathenau stirbt wenig später. Die beiden Attentäter verlieren kurz darauf in einem Feuergefecht mit der Polizei ihr Leben.
Dies ist der zweite politische Mord, der die junge Weimarer Republik erschüttert. 1921 war der ehemalige Finanzminister Matthias Erzberger im Schwarzwald bei einem Spaziergang erschossen worden. Die Täter entstammen denselben Kreisen. Es sind rechtsradikale Offiziere aus dem Umfeld der Freikorps und der "Organisation Consul". Sie wollen in den beiden Politikern die Vertreter der verhassten "Erfüllungspolitik" treffen, die sich bemüht, Deutschland aus ...

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