Unterricht mit Kater Kazh
Aurélie Guetz lebt in Wildtal und hat einen Comic über eine deutsch-französische Familie geschrieben und gezeichnet.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
GUNDELFINGEN-WILDTAL. Kazh heißt der Protagonist des jüngst erschienenen Comics einer Wildtälerin. Ein deutlicher Hinweis auf das, was die Leser auf rund 150 Seiten erwartet. Kazh, so klingt es gelegentlich, wenn Franzosen von Katze sprechen. Mit den Abenteuern, die Kazh mit seinen Freunden und einer deutsch-französischen Familie erlebt, tauchen die Leser zugleich in die Sprache des Nachbarn ein. Einen zweisprachigen Lern-Comic hat die Deutsch-Französin Aurélie Guetz geschrieben und gezeichnet.
"Gezeichnet habe ich schon immer", sagt die 35-Jährige, die in Grenoble geboren wurde. Seit frühen Kindheitstagen sei sie mit Comics vertraut. "Wir haben davon in Frankreich auch viel mehr als in Deutschland, leben das ganz anders als Kultur", betont sie. Fasziniert ist sie davon, auf diese Art Geschichten zu erzählen und zugleich Emotionen ausdrücken zu können. Deshalb habe sie auch im Unterricht immer wieder das Zeichnen von Geschichten eingesetzt. "Kleine Geschichten wurden im Unterricht genutzt, und die Kinder haben sie dann weiterentwickelt." Irgendwann entstand daraus die Geschichte von Kazh, dem Kater, der in der Bretagne ausgesetzt wurde und den die deutsch-französische Familie Fröhlich (Frolic) ins Herz schließt.
Eingeteilt ist das 150 Seiten starke Werk in 17 Kapitel. Damit soll der "pavé" – der Wälzer –, so Katzenfreund Triskel, auch für die primäre Zielgruppe der Grundschulkinder lesefreundlich sein. Hilfreich sind beim Verstehen die im Anschluss an jedes Kapitel angefügten Übersetzungen, jedoch sind die kleinen Geschichten auch durch die Bilder gut zu verstehen. Egal, ob die Fröhlichs Einkaufen, gemeinsam essen oder auch beim Fußfischen (pêche à pied) sind. "Ein bisschen bunter, als ich es ursprünglich wollte", sei das Werk geworden, insbesondere dort, wo Emotionen zum Ausdruck kommen sollen. "Ich habe noch starke Kindheitserinnerungen an die Bretagne", sagt Guetz, die Fröhlichs neben den Dialogen auch so manches Lied trällern lässt.
Wichtig sei, dass die Schüler bei der Lektüre nicht entmutigt, enttäuscht werden, betont die Pädagogin, der es ein Anliegen ist, dass sich Franzosen und Deutsche kennen lernen.
Zwar war Aurélie Guetz das Deutsch-Französische Verhältnis nicht in die Wiege gelegt, doch schon in frühester Kindheit lernte sie über die Grenze zu schauen. Von vier bis acht lebte sie in Villingen-Schwenningen und "wäre gerne in Deutschland geblieben". Das Studium der Germanistik war die fast schon logische Konsequenz. Es führte sie nach Bonn, München und Trier. Nach dem Staatsexamen als bilingualen Vor- und Grundschullehrerin folgten Referendariat und Lehrtätigkeit im Elsass, aber auch ein Jahr als Austauschlehrerin an der Freiburger Clara-Grunewald-Schule.
An einer Schule in Deutschland will sie im kommenden Schuljahr wieder unterrichten, nach zehn Jahren an Schulen im Elsass. Dass sie schon länger im Wildtal wohnt, erklärt sie unter anderem mit dem guten Freizeitangebot. Kultur und Natur schätzt sie dabei gleichermaßen. Vor allem geht es ihr aber auch darum, Erfahrungen mit dem Leben der Menschen vor Ort zu machen. Die werden sich dann auch in ihrem zweiten Comic-Band mit Kazh und der Familie Fröhlich widerspiegeln. Mit Aurélie Guetz, die seit zwei Jahren auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wird Kazh dann Freiburg und Umgebung erkunden, wo die deutsch-französische Familie zu Hause ist.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ