Konzert

Unerwartet und mit musikalischem Zündstoff in Höchenschwand

Im Glanz von Trompete und Orgel nehmen in der Kirche St. Michael in Höchenschwand zwei Meister Platz. Sie begeistern beim Konzert.  

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Zwei musikalische Meister: Matthias Flierl (links) und Clemens Losch.  | Foto: Cornelia Liebwein
Zwei musikalische Meister: Matthias Flierl (links) und Clemens Losch. Foto: Cornelia Liebwein
Matthias Flierl, Bezirkskantor am Hochrhein sowie Organist der Versöhnungskirche in Waldshut, am Spieltisch und Clemens Losch, Stadtkapellmeister der Stadt Langenzenn, an der Trompete ließen nach einstündigem Konzert begeisterte Zuhörer zurück. Es war ein Aufeinandertreffen, das höchsten musikalischen Genuss versprach. Hier die Trompete, die strahlend dominierte oder mit dunklem, gedämpftem Ton sehr melancholisch klang, dort die Orgel – ein Klangwunder in sich mit unzähligen Klangfarben-Kombinationen. Pompös und majestätisch begannen sie im Fanfarenstil mit Heinrich VIII. "Pastime with good company", auch bekannt als The King’s Ballad, wobei die Trompete das Echo der Orgel spielte.

Jeremiah Clarkes "Suite in D-Dur” stimmte in ihren fünf kurzen Sätzen, dem prächtigen Prelude, dem zierlich-graziösen Minuet, dem Ecossaise, dem Hornpipe und Prince of Denmark’s March darauf ein, dass die Verschmelzung der Orgel und Trompete grandiose klangvolle Musik bedeutete, die die Seele berührt.

Johann Sebastian Bachs "Pastorella" für Orgel erinnerte an die Sinfonia aus dem zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums (1734). Das Werk zeigte trotz des Eindrucks zarter Schlichtheit eine bemerkenswerte Satzkunst und Formvollendung – auch wenn die Folge der Tonarten nicht selbstverständlich waren: Der erste Satz begann in F-Dur und endete überraschend in a-moll – in der vorliegenden Bearbeitung folgte eine ergänzende motivische Modulation nach C-Dur, dem zweiten Satz in hellem C-Dur folgte der dritte Satz in eingetrübtem c-Moll mit dominantem Halbschluss, der im vierten Satz nach F-Dur aufgelöst wurde. Während 60 Minuten spannten die Musiker einen musikalischen Bogen, bezogen neben den Altmeistern Bach und Clarke Komponisten wie Giambattista Martini (Largo in E), Camille Saint-Saens (Romance in F-Dur), Giuseppe Torelli (Sonata in D-Dur in Andante-Allegro-Grave-Allegro) ein, verwiesen auf Joseph Gabriel Rheinberger (Pastorale G-Dur) und fanden bei zeitgenössischen Musikern wie Helmut Walcha musikalischen Zündstoff.

Klangfülle und kantable Innigkeit waren die Attribute, die der klingenden Architektur und dem energetischen Musizieren des Duos entsprachen. Solotrompeter und Kantor zeigten technische Brillanz und Virtuosität gepaart mit gefühlsbetonter Spielfreude. Der Erlös des Abends floss, wie Ludwig Kefer, Vorstand der Trachtenkapelle Höchenschwand betonte, in die Kasse der Jungmusiker.
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