Üben für den Hochwasser-Ernstfall
Die Feuerwehr Schwanau hat bei einer Katastrophenschutzübung der kreisübergreifenden Hilfe teilgenommen. Einsatzort war der Rückhalteraum Elzmündung.
Angenommen wurde ein vom Dauerregen der vergangenen Tage im Rheintal auf eine Höchstmarke gestiegener Grundwasserstand. Durch einen plötzlichen Föneinbruch in den schneebedeckten Alpengipfeln der Nordschweiz drohte der Stand weiter anzusteigen. Weil, so die Übungsannahme, am Mittwochmittag der Pegelstand in Ottenheim die kritische Fünfmeter-Marke erreichte, hat der Betriebshof Schwanau die dortige Dammscharte geschlossen.
Nachdem die Rückhalteräume Kehl, Altenheim und Elzmündung fiktiv geflutet wurden, übernahm die Feuerwehr Schwanau die Kontrolle der Deichanlagen. Am Donnerstag ist der Hochwasserdamm nahe Ottenheim eingestaut worden, an dessen Krone tags darauf der höchste Wasserstand erreicht wurde. Bei einer imaginären Unwetterwarnung sind für Samstag extrem hohe Niederschlagsmengen prognostiziert worden. Weil sich zahlreiche Spaziergänger und Kanufahrer in den Rheinauen aufhielten, ist die außergewöhnliche Einsatzlage ausgerufen worden und Wasser- und Bergrettung, Transport-, Betreuungs- und Verpflegungseinheiten wurden in Marsch gesetzt. Die ebenfalls alarmierte Schwanauer Feuerwehr hatte die Aufgabe, im Feuerwehrhaus Nonnenweier die Einsatzleitung zu stellen, wo die Führungsgruppe der Feuerwehr Lahr den Einsatzleiter und die Fachberater unterstützte.
Die Übung war in Einsatzabschnitte eingeteilt: Im Abschnitt "Rhein" galt es, zwischen der so genannten Panzerrampe und dem Yachthafen Nonnenweier sechs vermisste Personen aus gekenterten Sportbooten zu suchen, wobei die Einsatztaucher des Wasserrettungszugs von der Schwanauer Feuerwehr mit zwei Booten unterstützt wurden. Dichter Nebel über dem Rhein erschwerte den Bootsbesatzungen die Arbeit immens.
Am Einsatzabschnitt "Vermisste Kanufahrer" hat die Bergwacht Schwarzwald über dem Altrhein bei Ottenheim mit Unterstützung der Feuerwehr Schwanau eine Seilbahn zur Beobachtung der Wasserfläche aufgebaut, Strömungsretter und Drohnenpiloten beteiligten sich an der Suche nach den Schiffbrüchigen.
Jede Menge Arbeit hatte die Feuerwehr Schwanau am Abschnitt "Abgestürzte Personen" zu bewältigen. Im Pumpenhaus an der Mühlenstraße Nonnenweier wurde der Sturz mehrerer Arbeiter in einen Pumpenschacht simuliert, die von Einsatzkräften der Feuerwehr geborgen und der Transporteinheit übergeben werden mussten.
Die Feuerwehr Schwanau hatte ihre für diesen Termin geplante Abschlussübung des Jahres in die Katastrophenschutzübung integriert. Insgesamt waren 170 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt, die von mehreren Einsatzleitern und Übungsbeobachtern des Regierungspräsidiums überwacht wurde. Darunter waren der Leiter des Referats Polizeirecht, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst, Bezirksbrandmeister Christoph Glaisner, sowie dessen Stellvertreterin, Katastrophenschutz-Referentin, Daniela Mösch.
Das Fazit der Schwanauer auf Facebook: "Die Übung verlief erfolgreich und wurde als äußerst lehrreich bewertet. Sie bot allen teilnehmenden Einheiten die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten im Bereich Hochwasserschutz, Rettungs- und Bergungseinsätze in komplexen Szenarien unter realistischen Bedingungen zu trainieren."
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.
Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr