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Trump punktet auf dem Land

Fast alle Umfrageinstitute lagen vor der Wahl falsch / Republikaner bei Männern erfolgreich.  

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WASHINGTON (AFP/dost/kai). Der Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl war nicht nur eine Niederlage für Hillary Clinton – sondern auch für die Meinungsforscher. Nahezu alle 20 größten Umfrageinstitute sagten einen Sieg der demokratischen Kandidatin voraus. Was sind die Gründe hierfür und welche Wähler konnten die Kandidaten für sich mobilisieren? Fragen und Antworten.

Was sagten die Umfragen voraus?
Am Morgen des Wahltags am Dienstag errechnete die Website Real Clear Politics einen durchschnittlichen Vorsprung von 3,3 Prozentpunkten für Clinton. Die Umfrageabteilung der New York Times errechnete eine 85-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass Clinton gewinnt. "Die Kristallkugel hat ganz klar einen Sprung", sagt der Politologe Larry Sabato von der Universität von Virginia. Auch er hatte einen Sieg Clintons vorhergesagt.

Warum waren die Umfragen falsch?
"Es ist offensichtlich, dass etwas geschehen ist", sagt Sabato zu den Fehleinschätzungen der Institute, die in diesem Wahljahr Hunderte Umfragen vornahmen. Offenbar unterschätzt worden sei die Zahl der stillen Trump-Unterstützer, die normalerweise nicht wählen gehen, aber diesmal ihre Stimme abgaben.

Wer hat für Donald

Trump gestimmt?

"Die Beteiligung der Weißen im ländlichen Amerika ist durch die Decke gegangen", sagt Sabato. Laut einem weiteren Wahlbeobachter, der ungenannt bleiben wollte, unterschätzte selbst das Clinton-Wahlkampfteam die Stimmen der weißen Arbeiterklasse für Trump: "Sie lagen komplett falsch." Trump habe tatsächlich jene Bewegung geschaffen, von der er immer gesprochen habe, urteilte der US-Sender CNN. Punkten konnte Trump laut CNN vor allem bei männlichen Wählern (53 Prozent). Hingegen stimmten 54 Prozent der Frauen für Clinton. Allerdings habe die Republikanische Partei Trump organisatorisch sehr geholfen. So habe diese schon seit dem Sommer 2013 in vielen sogenannten Swing States wie Pennsylvania, Florida oder Ohio bezahlte Wahlkampfaktivisten unterhalten. Allerdings konnte Clinton laut CNN 189 328 Stimmen (Stand Mittwochabend) mehr auf sich vereinigen als ihr republikanischer Kontrahent. Und sowohl Republikaner wie Demokraten mussten im Vergleich zur Präsidentenwahl 2012 Verluste hinnehmen. Trump erhielt CNN zufolge 59 418 100 Stimmen (Stand Mittwochabend). 2012 stimmten für den damaligen Kandidaten der Republikaner Mitt Romney 60 932 795 Wähler.

Konnte Clinton Obamas alte

Wählerkoalition mobilisieren?

Offensichtlich nicht genug. Die Beteiligung unter den Schwarzen und den jungen Wählern ging im Vergleich zur Wiederwahl von Barack Obama 2012 zurück. Laut einer Analyse von CNN konnte eine starke Beteiligung von Latino-Wählern und Akademikerinnen Verluste in der Arbeiterklasse nicht ausgleichen. Die Demokraten seien schon in den Obama-Jahren stärker als zuvor auf ihre städtische Basis angewiesen gewesen. Diesmal aber habe ein Anstieg der Wahlbeteiligung auf dem Land den Ausschlag gegeben. Allerdings ist die Niederlage vor allem hausgemacht: Barack Obama gewann vor vier Jahren 65 910 437 Stimmen, rund sechs Millionen mehr als diesmal Clinton. Zudem gelang es der Trump-Kampagne laut New York Times, deutlich mehr weiße Wähler ohne College-Abschluss für die Republikaner zu mobilisieren, als dies bei Wahlen in der Vergangenheit der Fall war.

Ressort: Ausland

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