Wirtschaft: "Frontalangriff auf den Welthandel" durch Trump
US-Präsident Donald Trump will die Welt mit massiven Zöllen überziehen. Dies sei alles nur fair, meint er. Experten schütteln den Kopf.
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Der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz (SPD) sagte über die neuen Zölle: "Das ist ein Anschlag auf eine Handelsordnung, die Wohlstand überall auf dem Globus geschaffen hat." Der geschäftsführende Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zog eine Parallele zu den wirtschaftlichen Folgen von Russlands Angriff auf die Ukraine. Der Chef des Verbandes BGA, der den deutschen Außenhandel vertritt, Dirk Jandura, sprach von einem "Frontalangriff auf den Welthandel".
Wie Trump bei einem Auftritt im Rosengarten des Weißen Hauses ankündigte, führt die US-Regierung pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus allen Ländern ein. Für viele Staaten sollen je nach Handelsdefizit höhere Strafabgaben greifen. Auf Einfuhren aus Deutschland und anderen Staaten der EU in die USA sind Zölle von 20 Prozent vorgesehen.
Trump will damit Handelsungleichgewichte korrigieren und mehr Produktion in die USA verlagern. Zugleich sollen die Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures Wahlversprechen großer Steuersenkungen teils gegenzufinanzieren. US-Verbraucher müssen sich auf deutliche Preissteigerungen einstellen. Auch die Menschen in Europa und anderen Teilen der Welt werden die Folgen zu spüren bekommen.
Die US-Regierung argumentiert, dass die USA lediglich dort ihre Zölle anheben, wo andere Volkswirtschaften ihrerseits Abgaben verlangten oder anderweitige Handelsbarrieren für US-Firmen aufgebaut hätten. Wie die Amerikaner die angeblichen Benachteiligungen berechnen, ist aber undurchsichtig. "Wir wissen nicht, wie US-Präsident Donald Trump zu diesen Zahlen kommt", sagte Rolf Langhammer, Ökonom am Kiel Institut für Weltwirtschaft.
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) rechnet mit immensen Folgen der Zölle. Die USA seien Handelspartner Nummer Eins, sagte sie. "Das nun vom US-Präsidenten verkündete Strafzollpaket könnte das Ende des liberalen Handels markieren." 14,4 Prozent der baden-württembergischen Ausfuhren 2024 gingen in die USA.
Maja Reusch, die Geschäftsführerin der Industriegewerkschaft Metall in der Ortenau, sagte: "Wir rechnen mit zusätzlicher Kurzarbeit und einer Verlagerung von Investitionen der Unternehmen, die doch hier dringend notwendig wären."