Trauer, Geld und Geister
DRAMA: "Personal Shopper".
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Knarrendes Gebälk, ein dumpfes Poltern und eine verhuschte Erscheinung – es sind die Ingredienzien eines klassischen Horrorfilmes, aber Assayas inszeniert sie mit einem unaufgeregten Realismus, als wäre die Verbindung mit dem Jenseits eine kommunikative Selbstverständlichkeit – so wie der eigenartige Job, mit der die Amerikanerin in Paris ihren Lebensunterhalt verdient. Sie ist nämlich der titelgebende "Personal Shopper" für das deutsche Supermodel Kyra (Nora von Waldstätten). Auf einem Motorroller klappert Maureen die Nobelboutiquen in Paris ab oder fährt mal eben mit dem Eurostar zur Einkaufstour für einen Nachmittag nach London. Ihre Auftraggeberin bekommt sie selten zu sehen, und über das Verbot, die erworbene Ware selbst anzuziehen, setzt sie sich heimlich hinweg.
Eines Tages erhält sie anonyme SMS-Botschaften auf ihr Handy. Maureen folgt den Anweisungen auf dem Display, die von einem irdischen Stalker oder aber vom Bruder aus dem Jenseits kommen könnten. Bruchlos lässt Assayas in "Personal Shopper" Elemente des Geister-Thrillers mit der peripheren Erkundung von Promi-Lifestyle, einer Studie über geschwisterliche Trauerarbeit, Verweise auf Victor Hugo und der abstrakten Malerin Hilma af Klimt ineinanderfließen.
Wahrscheinlich würde diese unausgegorene Mischung in sich zusammenfallen, würde Kristen Stewart sie nicht mit ihrer ruhigen, wachen Präsenz erden. Mit Assayas letzten Film, "Die Wolken von Sils Maria", hat sie bereits im europäischen Kino angedockt und beweist sich auch hier jenseits des Hollywood-Starsystems als melancholisches Kraftzentrum, das das gezielt vage Erzählkonzept des Films souverän zusammenhält. (Läuft in Freiburg und Basel, ab 12)
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