Schleswig-Holstein

Tote Pottwale werden zerlegt

Seit Mittwoch werden die Kadaver aus dem Watt geborgen. Verwesung würde Jahre dauern.  

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Einer der verendeten Pottwale vor dem Kaiser-Wilhelm-Koog   | Foto: dpa
Einer der verendeten Pottwale vor dem Kaiser-Wilhelm-Koog Foto: dpa

KAISER-WILHELM-KOOG (dpa). Schon wieder sind Pottwale im schleswig-holsteinischen Watt gestrandet. Am Mittwoch begannen die dafür zuständigen Experten damit, die Kadaver zu zerlegen. Wir haben zusammengetragen, warum das überhaupt notwendig ist und wie die Bergung verläuft.

Die Wale sind im Nationalpark
gestorben. Warum lässt man
sie dort nicht einfach liegen?
Die Wale würden höchstwahrscheinlich bei einem der nächsten Hochwasser an den Strand gespült werden und dort langsam verwesen. Bis ein Wal zersetzt ist, dauert es aber mehrere Jahre. Bis dahin würden verweste Fleischbrocken an den Stränden und an anderen Stellen der Küste angespült werden.

Wie werden die

Bergungsarbeiten ablaufen?
Die Kadaver bekommen ein stabiles Tau um die Schwanzflosse, dann werden sie mit Raupenfahrzeugen an Land gezogen. Anschließend hievt sie ein Kran auf einen Tieflader zum Weitertransport in den Meldorfer Hafen. Dort werden die Kadaver obduziert und zerlegt. Anschließend werden sie wahrscheinlich in einer Tierkörperverwertung entsorgt. Museen oder andere Interessenten, die das Skelett präpariert haben möchten, haben sich in den aktuellen Fällen noch nicht gemeldet.

Wie alt sind die Pottwale?
Es sind junge Bullen, noch nicht ausgewachsen und ungefähr 10 bis 15 Jahre alt. Ihr genaues Alter könne erst mit Hilfe der Zähne bestimmt werden, sagte Hendrik Brunckhorst von der Nationalparkverwaltung. Dazu wird ein Zahn aufgeschnitten: Ähnlich den Baumringen kann dann das Alter des Wals gezählt werden. "Beim Menschen kann man auch nicht unbedingt von der Größe auf das Alter schließen", sagt Brunckhorst.

Warum sind in diesem Winter

so viele Wale gestrandet?
Obwohl alle Tiere untersucht wurden, gibt es bislang keine Hinweise auf die Ursache. Äußerlich weisen dieTiere keine Verletzungen auf. Mit den Walen vor Kaiser-Wilhelm-Koog sind nach Angaben der Schutzstation Wattenmeer seit dem 8. Januar 25 junge Pottwale in der südlichen Nordsee umgekommen: 14 in Deutschland, sechs in den Niederlanden und fünf in England. Ob sie alle zu einer Gruppe gehörten, ist bislang unbekannt.

Wenn sich ein Pottwal
in die Nordsee verirrt:
Ist das sein Todesurteil?
Tatsächlich haben Pottwale eine geringe Überlebenschance, wenn sie sich in die Nordsee verirren. Das Wasser ist zu flach und sie müssten durch den Ärmelkanal schwimmen, um wieder den Atlantik zu erreichen. Den finden aber nur wenige Pottwale und so stranden viele Tiere erschöpft im Wattenmeer, wo sie verenden.
Schlagworte: Hendrik Brunckhorst
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