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Nachhaltig

Tipps für ein plastikfreies Bad

Verlagsthema Tuben, Tiegel, Flaschen und Co: Gerade im Badezimmer sammelt sich viel Müll an. Dabei könnten wir ohne viel Aufwand auf Alternativen umsteigen. Hier ein paar Rezeptideen von Autorin Melanie Göppert.  

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Die Autorin Melanie Göppert aus Schuttertal zeigt in ihrem Buch, dass zum Beispiel Zahncreme mit wenigen Zutaten selbsthergestellt werden kann. Foto: MC Fotografie Christin Fernholz
Melanie Göppert aus Schuttertal hat in ihrem Buch "Zero Waste Kosmetik" hilfreiche Tipps und Anregungen gesammelt. Die Autorin rät: "Verändern Sie nicht alles auf einmal. Machen Sie einen Schritt nach dem anderen. Fangen Sie mit dem Rezept und der Umstellung an, die Ihnen am leichtesten fallen. Es dauert meist nur wenige Wochen, bis Sie eine Veränderung bemerken." Probieren Sie es aus – wir wünschen viel Erfolg!

Tipp 1: Feste Seife

Die Flüssigseife mit fester Seife ersetzen – egal welche Marke, Hauptsache kein Plastik. Aber auf die Inhaltsstoffe achten, um die Abwässer und Haut nicht mit undefinierbaren Inhaltsstoffen zu belasten.

Tipp 2: Rezept für DIY-Flüssigseife
Wer doch lieber Flüssigseife benutzt, kann sich diese auch leicht selber machen:
10 g Naturseife
250 g Wasser
• Naturseife zu Flocken reiben oder kleinschneiden.
• Die Seife und das Wasser in einen kleinen Topf geben und aufkochen, solange bis die Seife aufgelöst ist.
• Dann die Mischung abkühlen und etwas fest werden lassen.
• Anschließend in eine Pumpflasche füllen.
Selbstgerührte Flüssigseife setzt sich mit der Zeit ab, deshalb immer wieder aufschütteln. Die Flüssigseife ist drei bis vier Wochen haltbar.

Tipp 3: Rezept für Rosenduschcreme mit Bergamotteduft
Besser keine Körperpflegeprodukte in Plastikflaschen mehr kaufen. Am besten sind auch hier feste Naturseifenstücke. Wer in der Übergangszeit ein kleines Hilfsmittel braucht, kann sich eine Duschcreme selbst anrühren.
1 EL Rosenblütenblätter, getrocknet
70 g kochendes Wasser
40 g Seifenspäne
10 g Kokosfett
35 g Mandelöl
10 Tropfen reines ätherisches Bergamotteöl
• Rosenblüten mit nicht mehr kochendem Wasser überbrühen.
• 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen.
• Die Blüten mit einem Teesieb absiehen.
• Die Seifenspäne und das Kokosfett mit dem noch heißen Rosentee übergießen.
• Mit dem Küchenrührgerät schaumig schlagen.
• Mandelöl und ätherisches Öl dazu geben.
• Weiter schlagen und die erkaltete Masse in Gläser abfüllen.

Tipp 4: Rezept für Zahncreme
Zahncreme mit Kokosöl und Gewürzen lässt sich selbst herstellen.
4 g frischer Kurkuma
7 ganze Nelken
2 Prisen schwarzer Pfeffer
1 TL Salbeiblätter, getrocknet
40 g Kokosöl
• Kurkuma so fein wie möglich zerkleinern.
• Salbei klein zerhacken.
• Kurkuma, Nelken, Salbei und Pfeffer zermörsern.
• Kokosfett sanft schmelzen.
• Die Gewürze mit dem noch warmen Kokosöl mischen.
• 4 bis 9 Stunden ziehen lassen.
• Die Mischung durch ein feines Sieb filtern und in ein verschließbares Glas füllen.
• Die Zahncreme hält sechs Wochen.

Tipp 5: Haare mit Seife waschen
Die Haare auf Naturseife umzustellen, braucht Zeit. Es kann bis zu sechs Monaten dauern, bis sich das Haar an die natürliche Reinigung gewöhnt hat. Aber die Haare werden fülliger und glänzender.

Tipp 6: Haarspülung mit Apfelessig
Apfelessig gibt den Haaren Glanz und entkalkt die Haare. Apfelessigspülungen sind aber auch für die Haut toll. Immer mal wieder mit Apfelessig baden ist wohltuend und gibt eine weiche Haut.
• 100 ml warmes Wasser in ein Glas füllen.
• 20 ml Apfelessig dazu, und die Mischung über die gewaschenen Haare schütten.
Wenn der Geruch stört, die Haare anschließend ausspülen.

Tipp 7: Zahnseide mit Bienenwachs
Zahnseide ist grundsätzlich aus Plastik hergestellt. Es gibt mittlerweile viele vegane Alternativen oder mit Bienenwachs ummantelte. Es gibt sie in verschiedenen Geschmacksvarianten – zum Beispiel Ingwer-Minze.

Tipp 8: Seife für die Rasur
Zum Rasieren feste Seife verwenden. Die Seife gut mit den Händen aufschäumen und auf der zu rasierenden Hautfläche verteilen. Das Hautgefühl nach der Rasur ist glatt und gepflegt.

Tipp 9: Allesreiniger und Waschmittel mit Efeu
Am meisten Spaß macht im Badezimmer der Efeureiniger. Er reinigt die Badewanne gründlich, das Waschbecken, die Toilette, Fenster und Böden. Zudem kann er als Waschmittel verwendet werden.
• Dafür eine Handvoll ganze Efeublätter pflücken, nicht zerkleinern. Bei zerkleinerten Blättern wird weiße Wäsche grau.
• Dann in 1 Liter Wasser aufkochen und 2 Stunden ziehen lassen, bis der Sud dunkelgrün ist.
• Nachdem die Efeublätter entfernt sind, 10 g Kernseife im Sud auflösen.
• In Glasflaschen füllen und beschriften.
• Für eine Waschladung reichen 30 ml Efeusud.
• Wer Duft mag, kann 5 Tropfen reines ätherisches Öl ins Waschmittelfach geben.
• Der Sud ist mehrere Wochen haltbar.
Melanie Göppert
Die Hauswirtschaftsmeisterin lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern auf dem Fixenbauernhof in Schuttertal-Schweighausen. Sie stellt dort mit Tochter Jana-Lea Naturseifen unter dem Namen "Hautwohl" her. Ihr Wissen gibt sie in Kursen weiter – so bildet sie etwa Zero-Waste-Botschafter aus.
Einige der hier genannten Rezepte stammen aus Göpperts Buch "Zero Waste Kosmetik" (Ulmer, 16,95 Euro) sowie aus ihrem Blog, der unter www.hautwohl.de zu finden ist.

Ressort: Verlagsthema

Dossier: Nachhaltig

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 17. April 2024: PDF-Version herunterladen

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