Sommer-Spezial 2023
Tipps für den Abteilungswechsel
Verlagsthema Ein Jobwechsel im gleichen Unternehmen ist mehr als nur ein Umzug ins neue Büro: Nicht nur die Anforderungen, sondern auch neue Gepflogenheiten können zur Herausforderung werden.
Sabine Meuter (dpa)
Mi, 23. Aug 2023, 10:21 Uhr
Verlagsthema
Thema: Die perfekte Bewerbung
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Zurückhalten und Vertraulichkeit wahren
Jetzt heißt es also: sich anpassen, herausfinden, wer in dem Team welche Bedeutung hat und einen Draht zu jedem Einzelnen aufbauen. Und natürlich weiterhin guten Kontakt zu den bisherigen Kolleginnen und Kollegen pflegen – so schafft man sich ein ideales Netzwerk. Was aber nicht bedeutet, dass man Interna aus der alten in der neuen Abteilung und umgekehrt verbreiten sollte. "Vertraulichkeit zu wahren, ist immer positiv und zeugt von Stil", so Gietzen-Wieland.
Aus ihrer Sicht ist es für den Neuling hilfreich, vor dem Abteilungswechsel zu erfragen, ob die künftige Stelle schon einmal besetzt war – man selbst also ein Erbe antritt – oder ob es sich um einen neu geschaffenen Posten handelt. Wer jemand anderem folgt, tritt womöglich in große Fußstapfen. Ist das bekannt, kann man sich darauf einstellen.
Ebenfalls von Vorteil ist es für den Neuling, wenn er oder sie weiß, ob sich eventuell jemand anderes aus dem Team Hoffnungen auf die Stelle, die man nun hat, gemacht hatte. "Denn der unterlegene Bewerber könnte vielleicht neidisch sein und unter Umständen konterkarieren, dass sich der Neuling gut ins Team einfindet", so Gietzen-Wieland.
Um Nachsicht bitten
Sollte sich eine solche Missbefindlichkeit abzeichnen, kann es ein guter Weg sein, auf den oder die Unterlegene zuzugehen und sinngemäß zu sagen "Mir ist bewusst, dass Du gerne meine Stelle gehabt hättest, aber der oder die Vorgesetzte hat sich für mich entschieden, dafür kann ich nichts. Lass uns doch weiter konstruktiv zusammenarbeiten".
Das Zwischenmenschliche ist das eine, das Fachliche das andere. "Man sollte ein klares Bild von den Erwartungen haben, die Vorgesetzte an den Neuling haben", betont Ute Gietzen-Wieland. Einfach begeistert vorpreschen und sich mit Übereifer in die neue Arbeit stürzen, ist nicht unbedingt die optimale Vorgehensweise. Ist die Erwartungshaltung eindeutig, geht es darum, sich regelmäßig gezielt Feedback von oben zu holen. Passt es so, wie ich es mache, an welcher Stelle müsste ich noch bessere Leistungen bringen?
Mindestens ein Zwischenzeugnis anfordern
Einfluss auf den bestehenden Arbeitsvertrag hat ein Abteilungswechsel zumeist nicht. "Oft macht der Arbeitgeber bei dem oder der Beschäftigten einen Anhang oder eine Ergänzung zum Arbeitsvertrag, in dem der neue Aufgabenbereich beschrieben ist", sagt der Offenburger Fachanwalt für Arbeitsrecht Jürgen Markowski.
Juristisch ist das ihm zufolge aber nur zwingend, wenn sich durch einen Wechsel etwas substanziell ändert. "Der Arbeitgeber kann sich auch auf sein Weisungsrecht berufen, nach dem ihm freisteht, einen oder eine Beschäftigte entsprechend ihren Fähigkeiten in einer anderen Abteilung einzusetzen", so Markowski.
Sein Tipp: Sich vor einem Abteilungswechsel trotzdem immer von der oder dem Vorgesetzten ein Zwischenzeugnis ausstellen lassen. So hat man die bisherigen Leistungen dokumentiert und der Wechsel erfolgt nicht ganz ohne Dokumentation.
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