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Tausende gegen Rechts

Nach Terror in Halle Debatte um AfD und Computerspiele.  

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BERLIN/HALLE (dpa). Vier Tage nach dem Terroranschlag in Halle haben am Sonntag in Berlin mehrere Tausend Menschen gegen Antisemitismus und rechte Gewalt demonstriert. Nach einer Kundgebung des "Unteilbar"-Bündnisses zog ein Protestzug zur Neuen Synagoge in Berlin-Mitte. In Halle gedachten mehr als 1000 Menschen der Opfer und zeigten ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde. Vielfach wurde kritisiert, dass nach der Bluttat wieder von einem Einzeltäter die Rede sei und das gesamtgesellschaftliche Problem von Rechtsextremismus und Rassismus verkannt werde.

Der deutsche Rechtsextremist Stephan B. (27) hatte am Mittwoch versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen. Als das scheiterte, erschoss er eine Passantin und einen Mann in einem Döner-Imbiss. B. hat gestanden und antisemitische und rechtsextremistische Motive angegeben.

Kritik sah sich die AfD ausgesetzt. Die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete sie als den "politischen Arm des Rechtsradikalismus". Ähnlich hatte sich der SPD-Politiker Michael Roth geäußert. AfD-Vertreter reagierten empört.

Laut Innenminister Horst Seehofer (CSU) müssen die Behörden Onlineplattformen für Computerspiele in den Blick nehmen. B. hatte seine Tat wie ein Videospiel inszeniert und über eine Plattform live ins Internet übertragen. Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, sagte dem Tagesspiegel: Teile der Computerspieleszene seien eine Plattform für Rechtsextremisten, "um sich zu vernetzen und um sich gegenseitig in ihrem Hass zu bestärken, zu messen und zu motivieren."

Ressort: Deutschland

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 14. Oktober 2019: PDF-Version herunterladen

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