Umfrage

Generation Z: Jeder Zweite unter 30 offen für neuen Job

Fast jeder zweite Arbeitnehmer aus der sogenannten Generation Z ist auf dem Absprung. Viele "Boomer" bleiben hingegen ein Leben lang bei ihrer Firma. Die Erwartungen an Arbeitgeber sind aber in allen Generationen ähnlich.  

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Lieber dorthin, wo es schön ist – jungen Menschen fällt ein Jobwechsel leichter. Foto: nicolasberlin (Photocase.de)
Fast jeder zweite Arbeitnehmer aus der sogenannten Generation Z erwägt, noch in diesem Jahr den Arbeitgeber zu wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing. Die Erwartungen der Menschen an ihre Arbeitgeber sowie die Gründe für einen Jobwechsel unterscheiden sich demnach teilweise deutlich von Generation zu Generation.

Besonders ausgeprägt ist die Wechselbereitschaft laut der Umfrage unter jüngeren Beschäftigten: Obwohl viele Arbeitnehmer aus der "Generation Z" – das sind die Jahrgänge 1997 bis 2012 – bisher auf eine kurze berufliche Laufbahn zurückblicken, hat bereits mehr als die Hälfte (54 Prozent) schon einmal den Arbeitgeber gewechselt. Und auch weiteren Wechseln gegenüber sind sie nicht abgeneigt: Fast die Hälfte (48 Prozent) kann sich vorstellen, im laufenden Jahr den Arbeitgeber zu wechseln. Elf Prozent planen dies sogar bereits konkret.

Für Jüngere zählt vor allem Geld

Während die Werte unter "Millennials" – also die Jahrgänge 1981 bis 1996 – ähnlich aussehen, ist in der "Generation X" mit den Jahrgängen 1965 bis 1980 nur etwa jeder dritte Arbeitnehmer wechselwillig. Noch weniger sind es bei den "Boomern" mit 15 Prozent. Etwa jeder Zehnte von ihnen (elf Prozent) hat zudem das ganze Erwerbsleben bei der gleichen Firma verbracht.

"Zu Beginn des Berufslebens können die Gehaltssprünge bei einem Jobwechsel teilweise noch erheblich sein, weswegen jüngere Menschen einen starken Anreiz haben zu wechseln", sagt Xing-Arbeitsmarktexperte Julian Stahl.

Auch bei den Gründen für einen Abschied aus der aktuellen Firma gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Generationen: Während ältere Jahrgänge angeben, den Arbeitgeber vor allem wegen der Unzufriedenheit mit einer direkten Führungskraft verlassen zu wollen, zählt für jüngere Arbeitnehmer vor allem Geld. 45 Prozent der Befragten aus der "Generation Z" nannten ein zu niedriges Gehalt als ausschlaggebenden Faktor für einen Jobwechsel.

"Die Erzählung, dass jüngere Menschen in erster Linie nach einer sinnstiftenden Tätigkeit suchen, deckt sich nicht mit unseren Daten", so Stahl. "Es handelt sich hier um ein Klischee. Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass gerade bei Jüngeren harte Faktoren wie das Gehalt entscheiden."

Einig bei den Erwartungen

Weitgehend einig sind sich die Generationen in ihren Erwartungen an potenzielle neue Arbeitgeber: Das Thema Jobsicherheit steht generationenübergreifend weit vorn, befristete Arbeitsverträge sind unabhängig vom Alter der Befragten für viele ein klares K.-o.-Kriterium auf der Suche nach einer neuen Arbeit.

Insgesamt bleibt die Jobwechselbereitschaft im Verhältnis zu den Vorjahren in allen Generationen aber relativ konstant. Über alle Altersgruppen hinweg ist etwa jeder dritte Beschäftigte derzeit offen für einen neuen Job oder hat bereits konkrete Schritte in die Wege geleitet. Und das, obwohl sich die Arbeitsmarktlage für Arbeitnehmer verschlechtert und die Zahl der offenen Stellen im vergangenen Jahr abgenommen hat, wie die Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt.

"Anscheinend haben viele Menschen in Deutschland das Gefühl, von der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung im Land persönlich nicht betroffen zu sein, und blicken relativ optimistisch auf ihre individuelle Situation", sagt Arbeitsmarktexperte Stahl.
Schlagworte: Arbeitsmarktexperte Stahl, Xing-Arbeitsmarktexperte Julian Stahl
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