Studie: 1,5 Millionen Ältere könnten länger arbeiten
Mit einem Kraftakt könnte es Deutschland Berechnungen zufolge bis 2035 gelingen, rund 1,5 Millionen 55- bis 70-Jährige für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Das würde in Zeiten von Personalnot weiterhelfen.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung geht in seiner Modellrechnung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung davon aus, dass bis 2035 in der Gruppe der 55- bis 70-Jährigen die Zahl der Erwerbstätigen aufgrund des demografischen Wandels um rund 1,5 Millionen Personen sinkt – auf dann noch knapp neun Millionen. Das Schrumpfen lasse sich aber kompensieren, wenn es Wirtschaft und Politik gelinge, Ältere zielgenau zu erreichen. Auch in den Betrieben müsse sich etwas ändern, so die Autoren. Sie nennen konkrete Beispiele: Ein lange in der Produktion Beschäftigter könne im höheren Alter auf eine weniger körperlich anstrengende Position im Betrieb wechseln. Ein Dachdecker-Senior kümmere sich im Büro am PC um die Materialbeschaffung. Einer älteren Pflegekraft werden technische Hilfsmittel wie Hebelifte zur Verfügung gestellt, um ihre Patienten kräfteschonend aus dem Bett zu holen.
Drei Viertel der Altersrentner ab 65 Jahren sagen, dass sie gesundheitlich nicht eingeschränkt sind. In dieser Gruppe stecke viel Potenzial für den Arbeitsmarkt. Zudem arbeiten aktuell 3,6 Millionen Menschen zwischen 55 und 70 Jahren in Teilzeit – im Durchschnitt 20,3 Wochenstunden. Viele könne man für ein Aufstocken bis hin zu Vollzeit gewinnen, wenn die Angebote passend seien und man sie von Betreuungs- und Pflegeverpflichtungen entlaste.
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