Staufen weiß mit Stadt und Wald die Naturpark-Vertreter zu begeistern
In Staufen trafen sich diese Woche 350 Vertreter von Naturparks aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit auf dem Programm: eine Stadtführung auf ungewöhnlichen Wegen.
Die Führerin Sandra Heissler sorgte dafür, dass gleich auf den ersten Etappen jede Müdigkeit des langen Vorabends und einer kurzen Nacht verflog, auch bei denen, die nach dem Festabend "25 Jahre Naturpark Südschwarzwald" noch an den Nachwirkungen des Mahls mit festen und flüssigen regionalen Köstlichkeiten laborierten. In flottem Tempo ging es zum Bahnhof, durch die Altstadt und das Hinterstädtle. Auch die Ursachen der Risse in der Stadt kamen am Tatort kurz zur Sprache. Bürgermeister Michael Benitz hatte in seiner Begrüßung der Delegierten allerdings etwas gründlicher auf die Ursachen der Risse eingehen können. Und weiter durch die Hugard-Straße, wo man laut der Führerin buchstäblich Hand anlegen kann an den weitesten Ausläufer des Schwarzwaldes in der Fauststadt. Bald war die Gruppe weit auseinandergezogen, und bei den nächsten Stationen am Felsenkeller und am Alemannenbad waren bereits ausführlichere Pausen gefragt.
"Das soll ein Weg sein?", hörte man von allen Seiten erstaunt, als Sandra Heissler mit dem Rücken zur Felswand stehend einen Schritt zur Seite tat und den Blick auf den unscheinbaren Pfad Richtung Messerschmiedfelsen freigab. In der Tat kann man den Einstieg in den steilen Aufstieg übersehen, wenn man nicht genau hinschaut. Aber da es sich bei der Gruppe in der Mehrzahl um Menschen handelte, die sich in der Natur bewegen können, die richtige Kondition haben und dabei auch auf das richtige Schuhwerk achten, war ein Teil der Gruppe rasch auf dem Weg aufwärts. Andere, mit weniger geeigneten Mokassins oder Sneakers fußbekleidet, bildeten die Nachhut. Spätestens jetzt war die Stadtführung zu einer Wanderung geworden. "Aber warum nicht?", kommentierte eine Teilnehmerin, "es war ja offenbar gewollt, den Gegensatz von Stadt und ländlicher Umgebung zu zeigen. Das gefällt mir ausnehmend gut."
Je höher man stieg, umso ländlicher wurde es, bis der Messerschmiedfelsen und die kleine Plattform erreicht waren. Hier überschlugen sich die Komplimente für die Stadt und die Umgebung; bei relativ guter Sicht reichte der Blick bis an die Vogesen. Interessant aber auch, dass einige Naturschützer missbilligende Kommentare zur Umfahrung abgaben; auch davon schienen die meisten bereits am Vorabend gehört zu haben, aber aus der Höhe war die Umfahrung in ihrer ganzen Länge Richtung Münstertal zu sehen.
Nun drängte die Zeit, viele Teilnehmer wollten noch am Mittag per Bahn abreisen, ließen es sich aber nicht nehmen, vorher noch die Johannes-Kapelle und das benachbarte Wohnhaus und vor allem den Garten der Fremdenführerin zu entdecken. Mehrfach gehörtes Fazit aus dem Teilnehmerfeld, das Naturschützer von der Südheide bis nach Bayern und von Westfalen bis Brandenburg umfasste: "Hier gibt es noch so viel zu entdecken; ich glaub’, da komm ich nochmal wieder nach Staufen."
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