Oberhaupt zieht sich zurück
Stadtammann Franco Mazzi tritt im Schweizer Rheinfelden nicht mehr an
Die kommenden Rheinfelder Stadtratswahlen werden spannend. Ammann Franco Mazzi und Vizeammann, Walter Jucker kandidieren nicht mehr. Rheinfeldens OB Eberhardt blickt auf gute Zusammenarbeit zurück.
Do, 9. Jan 2025, 16:00 Uhr
Rheinfelden
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Kommt er noch einmal oder nicht? Das war die Frage, die in den vergangenen Wochen und Monaten viele politisch Interessierte im Schweizer Rheinfelden beschäftigte. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Franco Mazzi (FDP), der seit 2003 Stadtrat und seit 2006 Stadtammann ist, tritt bei den Gesamterneuerungswahlen am 15. Juni nicht mehr an. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die die Stadt verschickt hat. Darin legen alle Stadträtinnen und Stadträte die Karten auf den Tisch. "Ich kam zum Schluss, dass fünf Legislaturperioden als Stadtammann und sechs als Stadtrat genug sind", sagt der 65-jährige Mazzi. Es werde ihm aber nicht leichtfallen, das Amt abzugeben, denn die Arbeit bereite ihm sehr viel Freude, auch wenn sie nicht immer einfach sei.
Claudia Rohrer möchte Nachfolge von Mazzi antreten
Schon länger bekannt ist, dass Walter Jucker (SVP) nicht mehr kandidieren wird. Er gehört dem Stadtrat seit 2014 an und ist seit 2018 Vizeammann. Er begründet den Verzicht auf eine erneute Kandidatur mit seinem Alter. "Ende 2025 werde ich 71 Jahre alt. Ich bin heute noch voller Elan. Ob ich dies für weitere vier Jahre sein würde, weiß ich nicht", so Jucker. Auch er betont, dass ihm dieser Schritt nicht leichtfällt: "Ich mache die Arbeit gerne." Die SVP schickt als neuen Kandidaten Urs Schnyder ins Rennen, den Sohn des ehemaligen Stadtammanns Hansruedi Schnyder. Mit dem Ausscheiden von Mazzi und Jucker verliert der Stadtrat zwei politische Schwergewichte.
Die übrigen drei bisherigen Mitglieder des Stadtrats – Susanna Schlittler (FDP), Claudia Rohrer (SP) und Dominik Burkhardt (GLP) – kandidieren erneut. Claudia Rohrer (SP), die seit 2022 Stadträtin ist, möchte Frau Stadtammann werden: "Wenn ich als Stadträtin wieder gewählt werde, trete ich bei der Stadtammann-Wahl an", sagt die 57-Jährige. "Ich würde sehr gerne dieses anspruchsvolle Amt von Franco Mazzi übernehmen. Ich liebe diese Stadt und ich glaube, dass Rheinfelden offen für eine Frau als Stadtammann ist", sagt Rohrer. Ihr Mandat als Grossrätin möchte sie im Falle einer Wahl behalten, aber sie würde ihren Beruf als Rechtsanwältin aufgeben.
Auch Dominik Burkhardt, seit 2018 Stadtrat, ist grundsätzlich an einer Kandidatur als Ammann – oder allenfalls Vizeammann – interessiert, wie er ausführt. "Ich glaube, ich bringe gute Voraussetzungen mit. Ich habe in den vergangenen sieben Jahren viel gelernt", erklärt der 48-jährige Ökonom und Unternehmensberater. Susanna Schlittler, die ebenfalls seit 2018 Stadträtin ist, schließt für sich eine Kandidatur als Frau Stadtammann aus.
Der erste Wahlgang der Stadtratswahlen für die Amtsperiode 2026/29 findet am 15. Juni statt, ein allenfalls notwendiger zweiter Wahlgang ist auf den 10. August angesetzt. "Die vergleichsweise frühe Wahl hat einen Grund: Die Gemeindeordnung der Stadt Rheinfelden schreibt vor, dass Stadtammann und Vizeammann nach der Wahl der Stadträte in separaten Urnengängen gewählt werden. Zuerst muss also der Stadtrat gewählt werden, ehe aus dessen Mitte Stadtammann und Vizeammann zu wählen sind", heißt es in der Mitteilung der Stadt. Der erste Urnengang für die Wahl von Stadtammann und Vizeammann ist auf den 28. September angesetzt, ein allenfalls notwendiger zweiter Wahlgang auf den 30. November.
Eberhardt: "Außerordentlich zuverlässig und menschlich sympathisch."
Auf badischer Seite zieht Oberbürgermeister Klaus Eberhardt eine positive Bilanz aus der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit dem langjährigen Stadtammann Mazzi. "Ich habe in Franco Mazzi eine außerordentlich zuverlässige und menschlich sympathische Person kennengelernt, mit der es außerordentlich Freude gemacht hat, grenzüberschreitende Projekte voranzubringen", so Eberhardt. "Er war Garant dafür, dass wir kontinuierlich an bestimmten Themen arbeiten konnten." In den monatlichen Plattformgesprächen habe man sich sehr gut abgestimmt. Er hoffe, so Eberhardt, dass sich das Verhältnis zur "Schwester- beziehungsweise Mutterstadt" weiterhin so entwickelt.
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