Ehrengrabstelle

St. Märgen entfernt Gedenkstein für Nazi-Verbrecher

Als SS-Führer hat Karl Pütz tausende Juden ermorden lassen. Dennoch gab es für ihn ein Ehrengrab. Nun hat die Gemeinde St. Märgen das Grab abgeräumt. Oder hätte sie das Totengedenken respektieren müssen?  

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Das Ehrengrab auf dem Friedhof  von St. Märgen, links  die ausgebesserte  Lücke  | Foto: Peter Stellmach
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Das Ehrengrab auf dem Friedhof von St. Märgen, links die ausgebesserte Lücke Foto: Peter Stellmach

Die Gemeinde St. Märgen hat zu Beginn dieses Jahres diskret das Grab eines mutmaßlichen NS-Kriegsverbrechers abgeräumt, dessen Überreste seit Mai 1945 dort in einer Ehrengrabstelle für Gefallene gelegen hatten. Das bestätigte Bürgermeister Manfred Kreutz jetzt unserer Zeitung. Er berief sich auf eine Erlaubnis des für Kriegsgräber zuständigen Regierungspräsidiums Stuttgart. Aber es gibt auch Kritik an seinem Umgang mit dem Fall.

Auf dem Friedhof geht der Bürgermeister voran zu einem Grabfeld entlang der Mauer. Es bewahrt die Erinnerung an fünf Männer aus dem Ort, die als Soldaten im Zweiten Weltkrieg fielen. Name, Dienstgrad, Geburts- und Todesdatum, Ort des Todes. Dazwischen liegt ein sechster, ein unbekannter Soldat. Nicht lange ist es freilich her, dass die Anlage hier neu hergerichtet wurde. Bis dahin stand links noch ein siebtes Kreuz. Dass es entfernt wurde, kann man am Sockel erkennen, er ist verkürzt und erneuert worden. An der in Jahren ergrauten Friedhofsmauer ist unten nun ein frischer heller Fleck.
Manfred Kreutz will die Vorgänge erklären
Manfred Kreutz, 44 Jahre alt, parteilos und seit zweieinhalb Jahren Bürgermeister der pittoresken Gemeinde im Hochschwarzwald, sucht jetzt die Öffentlichkeit. Er will die Vorgänge erklären. Mit sich ist er im Reinen. Aber er weiß, dass es Kritik gibt. Sie dreht ...

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