SPD-Landtagsabgeordneter fordert soziale Verantwortung der Firma Würth in Schopfheim
Vor dem Hintergrund der Werkschließung der Firma Würth in Schopfheim unterstützt der Landtagsabgeordnete Jonas Hoffmann die Forderungen des Betriebsrats. Er spricht sich für eine soziale und faire Abwicklung aus.
Fr, 15. Nov 2024, 19:00 Uhr
Schopfheim
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Seit Anfang Oktober ist bekannt, dass das Werk der Firma Würth in Schopfheim schließen muss. Nun fordern der Betriebsrat und der SPD-Politiker Jonas Hoffmann: Für die 300 Beschäftigten müsse klar sein, wie es weitergeht. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landtagsabgeordneten hervor. Der 2003 zum Würth-Konzern gekommene Standort habe schon viel erlebt. Langjährige Mitarbeitende berichteten demnach von mehreren Phasen von Kurzarbeit. Auch einen Lohnverzicht habe die Belegschaft früher mitgetragen.
Zuletzt seien 2020 rund 70 Mitarbeitende bei einer Restrukturierung entlassen worden. Damals habe es einen Sozialplan gegeben. "Bei den aktuellen Verhandlungen gibt es jedoch noch keine Einigung", heißt es in der Pressemitteilung. Stattdessen würden Kunden zu einer letzten Bestellrunde aufgerufen. Die Belegschaft produziere unter Unsicherheit, während der Betriebsrat derweil an einer Lösung arbeite, die den Beschäftigten Klarheit bietet.
Hoffmann fordert eine soziale und faire Abwicklung
Für den Betriebsratsvorsitzenden René Glatt wäre das idealerweise "ein Kompromiss, der nachvollziehbar ist und bei dem beide Seiten Zugeständnisse machen", wie aus der Pressemitteilung hervorgeht. Am Montag erklärte Glatt demnach in einem Gespräch mit Hoffmann: "In der aktuellen wirtschaftspolitischen Lage muss es eine Absicherung geben."
Bei dem SPD-Landtagsabgeordneten, der vor Jahren hautnah erlebt hat, was der Verlust eines Jobs am Standort An der Wiese 1 für eine Familie bedeutet, stieß der Betriebsratsvorsitzenden damit auf offene Ohren. Mit Blick auf die 1,4 Milliarden Euro Gewinn, den die Würth-Gruppe 2023 erwirtschaftet hat, forderte Hoffmann die "Entscheider auf Konzernseite" auf, "für eine soziale und faire Abwicklung zu sorgen". Das Unternehmen müsse Verantwortung für die Menschen und ihre Familien übernehmen. "Es braucht einen Sozialplan, der Planungssicherheit für alle gibt."
Der Landtagsabgeordnete Hoffmann unterstützt auch die Idee des Betriebsrates, eine Beschäftigungsgesellschaft einzurichten. Diese soll Brücken bauen, damit in der Leiterplattenindustrie spezialisierte Arbeiter nach Abwicklung des Standortes neue Jobs finden. Wo dies nicht möglich ist, soll die Beschäftigungsgesellschaft Klarheit mit Blick auf die Rente bieten. Dafür kämpft, der Pressemitteilung zufolge, das gesamte Betriebsratsgremium um René Glatt, Stefan Waschkowitz, Heike Weide und Thomas Greiner auch in den nächsten Wochen.
- Faller, Magnetic und Würth: Schopfheims Bürgermeister Harscher weist Kritik mangelnder Anteilnahme zurück
- Rückblick: Würth Elektronik schließt Werk in Schopfheim - mehr als 300 Jobs betroffen
Kommentare
Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.
Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren