Spanien gibt Tieren Rechte
Haustiere sind künftig Lebewesen, keine Sache / Bei einer Scheidung gilt ein "geteiltes Sorgerecht".
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Konsequenzen habe das unter anderem im Fall einer Scheidung der Haustierbesitzer: Hier bestehe ab sofort ein "geteiltes Sorgerecht", in dem beide Besitzer für das Wohlergehen des Tieres verantwortlich gemacht werden können, hieß es weiter. Falls dies nicht geschehe, könne die Betreuung des Haustieres richterlich untersagt werden. Zudem könne das Gericht auch zur Zahlung von Unterhalts- oder Pflegekosten verpflichten.
"Es ist ein moralischer Sieg in einem Land, in dem jedes Jahr mehr als 200 000 Tiere ausgesetzt werden", sagte Juantxo López de Uralde, ehemaliger Greenpeace-Chef in Spanien und nun Angeordneter von Unidas Podemos (UP), dem linksalternativen Juniorpartner in der Regierungskoalition unter dem Sozialisten Pedro Sánchez. Die Reform ist der erste Schritt hin zu einem Gesetz zum Tierwohl, das UP ausgearbeitet hat. Es soll in den nächsten Monaten dem Parlament vorgelegt werden. Darin ist unter anderem ein Verbot des Verkaufs von Haustiere in Geschäften geplant. Nur die Züchter selbst dürfen mit Tieren handeln. Tierheime sollen nicht zu vermittelnde Tiere nicht mehr einschläfern dürfen. Und natürlich geht es um Gewalt gegen Tiere.
Genau hier wird Spaniens Rechte hellhörig. Die rechtsextreme VOX stimmte gegen die Reform, da sie Tiere vermenschliche. Die konservative Partido Popular (PP) stimmte dieses Mal zu, aber kündigte bereits an, dass dies bei weiteren Maßnahmen nicht unbedingt so sein werde. Denn was dem einen Gewalt gegen Tiere und Misshandlung ist, ist dem anderen Brauchtum. Neben dem Stierkampf meint die PP hiermit auch die Jagd. Ein Großteil der 2020 ausgesetzten 258 300 Tiere sind Hunde, viele davon Jagdhunde, die zu alt und zu schwach geworden sind, um ihren Job befriedigend zu erfüllen.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ