"Sie bringen uns in eine Klimahölle"
Ein Gespräch zwischen Klimaaktivisten und Kanzlerkandidat Olaf Scholz endete im Streit.
epd & dpa
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Die beiden Aktivisten schilderten die Klimakrise in dramatischen Worten. Es gelang ihnen aber nicht, Scholz mit ihrer Verzweiflung und ihrer Empörung zu erreichen. Scholz geriet mit den beiden Aktivisten heftig aneinander. Die beiden jungen Leute warfen ihm vor, die katastrophalen Folgen des Anstiegs der globalen Temperaturen zu ignorieren und zu wenig zu unternehmen. "Niemand hat einen Plan, uns herauszuführen aus der Katastrophe", sagte Jeschke. Scholz konterte: "Ich habe einen Plan." Er verwies auf den anvisierten Umbau der Energieversorgung und der Industrie, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Schon das werde sehr schwierig. "Wir müssen uns richtig anstrengen", sagte Scholz.
Der SPD-Politiker warf den Aktivisten seinerseits vor, keine konkreten Vorschläge gegen die Klimakrise zu machen, sondern nur die Gefahren zu beschreiben. Es gebe nur noch drei bis vier Jahre, um unwiderrufliche Veränderungen aufzuhalten, die die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen zerstören würden, sagte Jeschke und fügte an Scholz gerichtet hinzu: "Sie bringen uns in eine Klimahölle." Bei einer Erwärmung um zwei Grad seien Millionen Menschen weltweit vom Hungertod bedroht.
"Sie machen es sich viel zu bequem", sagte Scholz. Der Vorwurf, Politiker sähen den Ernst der Lage nicht, wies er zurück. "Wie kommen sie eigentlich auf diese größenwahnsinnige Selbsteinschätzung?", fragte Scholz.
Jeschke war im September mit anderen Aktivisten wochenlang im Hungerstreik. Zuletzt verweigerten er und seine Mitstreiterin Bonasera auch das Trinken, bis Scholz ein öffentliches Gespräch über die Klimakrise zusagte. Die Klimaaktivisten sprechen vom "Aufstand der letzten Generation". Sie fordern sofortiges Handeln, um die Erderwärmung zu bremsen und Hungersnöte abzuwenden.
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