BZ-Aktion Weihnachtswunsch

Ein 85-Jähriger aus dem Kreis Lörrach wünscht sich Schutz gegen Kälte

Ein 85-Jähriger aus dem Kreis Lörrach hat bis ins hohe Alter immer gearbeitet und wohnt äußerst bescheiden. Dennoch reicht ihm das Geld nicht. Sein Wunsch: ein Paar Winterschuhe.  

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Der Senior wünscht sich Winterschuhe und Hausschuhe. (Symbolbild)  | Foto: Kay Nietfeld (dpa)
Der Senior wünscht sich Winterschuhe und Hausschuhe. (Symbolbild) Foto: Kay Nietfeld (dpa)
Rudolf Treptow* spart, wo er kann. In der kleinen Wohnung brennt nur die Schreibtischlampe, das "große" Licht macht er nicht an. Nachts, wenn er aufstehen muss, nutzt er eine Taschenlampe, erzählt der 85-Jährige. 25 Quadratmeter umfasst seine Wohnung. Durch die Haustür, über der innen ein Metallkreuz hängt, geht es direkt ins Hauptzimmer: ein kleiner, länglicher Raum. Vor dem Fenster steht ein Schreibtisch, darauf stehen Köcher mit bunten Stiften. Auf einer Seite neben der Eingangstür befindet sich ein Schrank, auf der anderen Seite eine schmale Couch, darauf liegt eine rot-weiß-schwarz karierte Decke. Hier schläft der 85-Jährige. Auf dem Vitrinenschrank daneben sind Bilder aufgereiht, ein Globus und Vasen mit Trockenblumen.

Über den Teppich, der unter dem Schreibtisch liegt, ist der 85-Jährige sehr froh. "Dann kommt die Kälte nicht so durch den Boden hoch", sagt er. Das einzige Fenster im Raum geht zur Hauptstraße, der Verkehrslärm ist deutlich zu hören, ein kalter Luftzug zu spüren. An das Hauptzimmer schließt eine kleine Küche mit einer Küchenzeile, dahinter befindet sich ein winziges Badezimmer.

Früher hatte Rudolf Treptow zwei Zimmer mehr. Doch nachdem das Haus, in dem der 85-Jährige zur Miete wohnt, von einem Investor gekauft worden war, hat dieser die beiden Zimmer abgezogen und daraus eine separate Wohnung gemacht, die nun an eine andere Familie vermietet wird. Ein Teil des Kellers wurde zum Badezimmer für diese Wohnung umgebaut, den anderen Teil hat der Investor und Besitzer des Hauses an ein benachbartes Restaurant vermietet.

Dadurch hat Rudolf Treptow keinen Anschluss für eine Waschmaschine oder einen Trockner. Mit seiner Wäsche muss der 85-Jährige daher mit dem Bus oder dem Fahrrad etwa drei Kilometer bis zum nächsten Waschsalon fahren. Doch das Fahrrad ist vor kurzem kaputt gegangen und braucht außerdem dringend einen neuen Sattel.

Ein Paar Winterschuhe und warme Hausschuhe würde er sich gerne kaufen

Treptow hat sein ganzes Leben lang gearbeitet. 25 Jahre war er in Kanada als Apparatebauer tätig und hat kleinere Werkzeuge hergestellt, 1990 ist er wieder nach Deutschland gekommen. Bis vor wenigen Jahren noch war er als Hausmeister tätig. Gebürtig kommt der 85-Jährige aus Kolberg in Pommern, im Alter von fünf Jahren ist er mit der Mutter nach Deutschland geflohen, die erste Station hier war Lübeck.

Eine Erinnerung ist ihm bis heute im Gedächtnis geblieben. "Von den Amerikanern hab ich ein Butterbrot mit dick Leberwurst bekommen", erzählt Treptow. Das sei deshalb so besonders gewesen, da auf der Flucht gegessen werden musste, was es halt so gab. Große Ansprüche hat der 85-jährige auch heute keine, er ist bescheiden. Er bezieht zwei kleine Renten, in der Realität lebt er jedoch meist vom Überziehungskredit.

Ein Paar Winterschuhe und warme Hausschuhe würde er sich gerne kaufen, außerdem braucht er einen neuen Reißverschluss für seine Jacke. Mit einer Decke möchte er die Heizung unter dem Fenster abdecken, gegen die Kälte.

*Name von der Redaktion geändert.


Die BZ-Aktion Weihnachtswunsch/Hilfe zum Helfen unterstützt diesen und mehrere hundert ähnlich gelagerte Einzelfälle.

Spenden: Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, IBAN: DE25683500480001008820,

Volksbank Dreiländereck,

IBAN: DE95683900000000003131


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Kommentare

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Rüdiger Schilling

3108 seit 18. Mär 2021

Das ist das Ergebnis dieser sozialen Regierung. Die Flüchtlinge, egal woher, bekommen freie Wohnung, Bürgergeld und sonstige Unterstützung. Für die eigenen Bedürftigen ist dann nichts mehr übrig.

Das BESTE Deutschland aller Zeiten, ein Land wo Milch und Honig fließt, nur nicht für die eigenen Leute!

Michael Danner

2284 seit 4. Apr 2017

Primär benötigt er einen Anwalt, der seine Rechte gegenüber den staatlichen Institutionen durchsetzt.

Ausserdem Unterstützung von einem Wohlfahrtsverband und/oder einer Sozialberatungsstelle. Z. Bsp. der Kirche.

Möglicherweise fühlt sich jetzt jemand angesprochen.

Dann regelt sich der Rest von alleine.


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