Für Schwangere ist eine Covid-19-Infektion gefährlicher. Viele wollen sich impfen lassen, doch sie bekommen in Deutschland kaum Termine. Experten kritisieren die fehlende Priorisierung.
Der Arzt war wenigstens ehrlich, so erinnert sich Michaela Lehr. Sie arbeitet im Gesundheitswesen in Baden-Württemberg und steht in der Woche etwa 500 Patienten gegenüber. Als sie schwanger wurde, war der 29-Jährigen schnell klar, dass sie damit ein erhebliches Risiko hatte, schwer an Covid-19 zu erkranken. Sie wollte sich mit ihren Kollegen vom medizinischen Personal impfen lassen. Doch der Hausarzt, von dem sie sich die Bescheinigung erhoffte, dass sie als Schwangere geimpft werden solle, lehnte ab. "Dafür halte ich nicht den Kopf hin, das ist mir zu riskant."
Michaela Lehr, die sich Stress mit Impfgegnern ersparen möchte und deshalb hier mit geändertem Namen auftaucht, war verwirrt: Kannte der Arzt die Studienlage nicht? "Eine Ansteckung wäre aber doch laut Datenlage ...