Scholz: US-Präsident Trump mit geradem Rücken begegnen
Donald Trump ist als 47. Präsident der USA vereidigt worden. Der deutsche Kanzler sagt: Europa solle ihm mit Vertrauen in die eigene Stärke gegenübertreten.
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Auch Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz rief die Europäer auf, Trump geschlossen gegenüberzutreten. Man wisse, wo man Fehler gemacht habe, etwa in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Trump beschleunige nur die Prozesse.
Der Kanzler war von Trump nicht zu der Vereidigung nach Washington eingeladen worden. Am Abend gratulierte er Trump und erklärte: "Deutschland und die Vereinigten Staaten sind seit langer Zeit enge Partner und freundschaftlich verbunden. Gemeinsam können wir entscheidende Impulse für Freiheit, Frieden und Sicherheit sowie für Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung auf beiden Seiten des Atlantiks setzen."
Statt Scholz nahm der deutsche Botschafter in Washington, Andreas Michaelis, an der Vereidigung teil. Er hatte in einem internen Papier kurz zuvor in ungewöhnlich klaren Worten vor der Politik Trumps gewarnt. Dessen Agenda "der maximalen Disruption, des Aufbrechens etablierter politischer Ordnung und bürokratischer Strukturen sowie seine Rachepläne" bedeute "eine Neudefinition der verfassungsrechtlichen Ordnung".
Aus seiner Antrittsrede machte Trump eine Abrechnung mit der Politik seines Vorgängers Joe Biden. "Das goldene Zeitalter Amerikas beginnt genau jetzt", sagte er, "von diesem Moment an ist Amerikas Niedergang vorbei." Es sei Schluss mit dem Verrat am amerikanischen Volk und den Betrügereien der bisherigen Regierung. Biden machte mit einem Kreuzzeichen beim Abschied von seinen Mitarbeitern klar, was er von der Antrittsrede hielt. "Wir verlassen das Amt. Wir werden den Kampf nicht aufgeben", sagte er auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews in der Nähe von Washington und bekreuzigte sich. Biden ist gläubiger Katholik.
Kurz vor der Vereidigung Trumps hatte Biden noch mehrere Familienmitglieder begnadigt. Seine Familie sei Angriffen ausgesetzt, die nur darauf abzielten, ihm zu schaden, begründete er den ungewöhnlichen Schritt.