Schnuppertag mit Folgen
Beim Girls’ und Boys’ Day lernen Teenager Berufe näher kennen – und Einzelne finden ihren Traumjob.
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FREIBURG-HOCHDORF. Mädchen, die bohren und löten, Jungen, die Senioren im Pflegeheim begegnen – der Doppelaktionstag Girls’ / Boys’ Day hat viele Gesichter. Teenager schnuppern einen Tag lang in Berufe hinein, die eher selten von ihren jeweiligen Geschlechtergenossinnen und -genossen ergriffen werden. Nun war es wieder soweit. Allein in Freiburg gab es rund 40 Angebote für 470 Mädchen und 50 Angebote für 155 Jungen. Manchmal hat der Tag weitreichende Folgen.
Bei Zahoransky werden die Mädchen am Girls’ Day von Azubis betreut. Mirco Hummel aus Gündlingen, Werkzeugmechaniker-Lehrling im dritten Lehrjahr, zeigt den Schülerinnen, wie man einen elektronischen Schüttelwürfel baut – ihr Schnuppertagsprojekt, für das sie unter anderem bohren und löten müssen.
"Für uns ist der Girls’ Day wichtig", sagt Ausbilder Günther Maier. Man beteilige sich schon seit Jahren: "Zwar haben wir keine akuten Probleme, unsere Lehrstellen zu besetzen, aber es ist gut, wenn mehr junge Leute unseren Betrieb kennenlernen." Immer wieder gebe es, wie bei Marie Schmidt, schon Beziehungen ins Unternehmen. Bisher habe zwar vom Girls’ Day noch niemand zum Azubi avanciert, aber das könne ja vielleicht noch kommen. Unter den technischen Zahoransky-Azubis in Freiburg ist eine Frau – die hatte schon eine Banklehre hinter sich und sattelte dann völlig um. "Wir sind da offen", sagt Ausbilder Maier.
Die Industrie- und Handelskammer berichtet von einem Fall aus Offenburg, wo beim Maschinenbauunternehmen Meiko aus einer Girls’-Day-Schülerin später eine Werkzeugmechaniker-Azubine wurde.
Obwohl solche Geschichten wohl eher Einzelfälle sind, nehmen Arbeitgeber die Schnuppertage ernst, was die Vielzahl an Angeboten zeigt. Kitas und Pflegeheime, etwa das Wichernhaus der Stadtmission an der Adelhauser Straße, versuchen Jungen für ihre Arbeit zu interessieren.