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Großeinsatz

Rund 30 Verletzte bei Bränden in Essen - 41-Jähriger festgenommen

  • dpa

  • So, 29. September 2024, 13:24 Uhr
    Panorama

     

Ein Mann wird verdächtigt, am Samstag in Essen zwei Brände gelegt und dann mit einem Auto in zwei Geschäfte gefahren zu sein. Es gibt 30 Verletzte, darunter zwei schwerverletzte Kleinkinder.

Nordrhein-Westfalen, Essen: Zwei Polizeibeamte stehen vor dem Eingang des Gebäudes. Foto: Thomas Banneyer (dpa)
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Nach den beiden Essener Bränden mit insgesamt 30 Verletzten soll der 41-jährige Tatverdächtige im Laufe des heutigen Tages dem Haftrichter vorgeführt werden. Das sagte am Morgen ein Sprecher der Polizei Essen.

Privates Motiv – Trennung der Ehefrau

Der Mann, der am Samstag in Essen in zwei Mehrfamilienhäusern Feuer gelegt haben soll, hatte nach Angaben der Polizei ein privates Motiv. "Erste Ermittlungen ergaben, dass das Motiv des 41-Jährigen war, dass seine Ehefrau sich von ihm getrennt hatte", teilte die Polizei mit. Gegen den 41 Jahre alten Syrer werde die Staatsanwaltschaft im Laufe des heutigen Sonntags Haftbefehl unter anderem wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes beantragen. Der Mann sei bereits wegen Bedrohung und Sachbeschädigung in Erscheinung getreten. Derzeit äußere er sich nicht zu den Tatvorwürfen.
Den Angaben zufolge hatte sich der 41-Jährige mit Brandbeschleuniger sowie Stichwaffen bewaffnet. Damit sei er gezielt zu Wohnungen und Ladenlokalen in Essen gefahren, in denen Personen wohnten, die seine Ehefrau unterstützten. In den Mehrfamilienhäusern habe er vorsätzlich Brände gelegt, um die Bewohner zu töten und die Häuser durch den Brand zu zerstören.
Der Mann soll am Samstagnachmittag auch mit einem Lieferwagen in zwei Geschäfte gefahren sein und anschließend Menschen mit Stichwaffen bedroht haben. Mehrere Männer hätten ihn jedoch mit Schaufeln und Stangen abgedrängt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten, so der Sprecher. Dies ist auch auf einem Video zu sehen. Anschließend wurde der Mann von der Polizei festgenommen. Nach Polizei-Angaben handelt es sich um einen Essener mit syrischer Staatsbürgerschaft.

Kleinkinder durch das Einatmen von Rauch lebensgefährlich verletzt

Bei den Bränden waren zwei Kleinkinder durch das Einatmen von Rauch lebensgefährlich verletzt worden. Der Polizeisprecher konnte nichts dazu sagen, ob die beiden Kinder immer noch in Lebensgefahr sind. Sie werden in Spezialkliniken behandelt.
Die Brände in zwei Mehrfamilienhäusern waren am Samstagnachmittag in den Stadtteilen Altenessen und Stoppenberg ausgebrochen. Die Treppenhäuser waren schon kurz danach nicht mehr passierbar, sodass die Bewohner eingeschlossen waren. Nachbarn stellten Bauleitern an die Wand, die aber nicht hoch genug waren. "Das hat aber dazu geführt, dass, als wir ankamen, schon Leute an den Fenstern hingen, Kinder rausgehalten haben", sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Lage sei "dramatisch" gewesen. Alle Bewohner wurden dann von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht.
In der Spitze seien rund 160 Einsatzkräfte beteiligt gewesen. Zwei große Brände, die parallel bekämpft werden müssen, seien auch für eine große Stadt wie Essen eine Herausforderung, sagte der Feuerwehrsprecher. Der Einsatz habe etwa eineinhalb Stunden gedauert.
Der 41 Jahre alte Festgenommene wird auch verdächtigt, anschließend mit einem Lieferwagen in zwei Geschäfte im Stadtteil Katernberg gefahren zu sein. Eins davon war ein Obst- und Gemüseladen. Dabei wurde laut Polizei niemand verletzt. Die Polizei bittet alle Menschen, die gegebenenfalls noch weitere Videos von dem Geschehen aufgenommen haben, diese zur Verfügung zu stellen.

Ressort: Panorama

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