Laternenfest
Rabimmel, rabammel: Wie in anderen Ländern Sankt Martin gefeiert wird
Wird denn in anderen Ländern am 11.11. auch Sankt Martin gefeiert? Mit Laternen und so? Wir haben uns mal umgehört.
Sa, 11. Nov 2023, 13:42 Uhr
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Karin Lenius, 36, Österreich
"Mit meiner kleinen Tochter – sie wird bald zwei – war ich letztes Jahr in Freiburg bei einem Sankt-Martins-Umzug, und ich muss sagen: In Österreich, wo ich aufgewachsen bin, feiern wir das ziemlich ähnlich. Wir haben dort im Kindergarten auch immer Laternen gebastelt und die Martinslieder bei einem Umzug gesungen: rabimmel, rabammel, rabumm. Es gab meistens auch eine Aufführung, häufig mit richtigem Pferd. Und es gab Feuer. Da sind die Erwachsenen außenrum gestanden und haben Glühwein getrunken, und wir Kinder haben uns den Hintern abgefroren, weil es damals noch keine gefütterten Matschhosen gab. Schön war aber, dass es an St. Martin stets heiße Maroni zu essen gab, das war köstlich."
Michael Henning, 40, Dänemark
"Wir sind vor zwei Jahren von Freiburg nach Dänemark ausgewandert. Die meisten Dänen feiern Sankt Martin nicht groß, da wird häufig einfach ein Gänse- oder Entenbraten gegessen. Im Süden von Dänemark leben einige deutschstämmige Dänen. Es gibt deutsch-dänische Kindergärten, Schulen und Vereine – und dort wird St. Martin sehr groß gefeiert. Wie in Deutschland gibt es dann Laternenumzüge mit den typischen Sankt-Martin-Liedern. Viele Dänen schauen immer begeistert aus den Fenstern, wenn die Kinder und Eltern durch die Straßen laufen. Viele kommen dann sogar runter und laufen beim Umzug mit."
Katharina Otte, 33, Schweiz
"Ich habe mal in Freiburg gewohnt, seit vier Jahren aber lebe ich am Bodensee in der Schweiz. Dort bin ich auf eine sehr urige Tradition gestoßen: die Räbeliechtli. Dafür werden Herbstrüben ausgehöhlt und – wie Kürbisse an Halloween – geschnitzt. Hinein stellt man ein Licht oder eine Kerze, und wie Laternen werden die Räbeliechtli dann bei Umzügen durch die Dörfer und Städte getragen. Mit Sankt Martin hat der Brauch nichts zu tun, die Menschen danken mit den ausgehöhlten Rüben vielmehr für die Ernte im Herbst. Aber trotzdem sind die Räbeliechtli für mich wie ein Ersatz für Sankt Martin, auch weil sie immer in der Zeit um den Martinstag gefeiert werden."
Joep Dooper, 43 Jahre, Niederlande
"Nicht überall in den Niederlanden feiern wir Sankt Martin. Aber dort, wo ich aufgewachsen bin, in der Nähe von Venlo, haben wir es gefeiert. Wir haben in der Schule immer bunte Laternen gebastelt, eine Kerze reingestellt, und sind damit durch die Straßen gezogen. Natürlich haben wir auch Lieder gesungen. Zu essen gibt es an Sankt Martin immer ‚Oliebollen‘. Das sind Teigbollen, die in Öl gebraten werden und häufig mit Äpfeln oder Rosinen gefüllt sind. Sehr fettig, aber sehr lecker."
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