Affen
Singapurs Makaken sind eine putzige Plage
Häuser, Autos, Parks – nichts ist vor Singapurs Amakaken sicher. Die Einwohner sind genervt. Die Touristen sind jedoch begeistert von den Affen und locken sie mit Leckerbissen in ihre Nähe.
dpa
Mo, 12. Okt 2015, 0:00 Uhr
Panorama
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Die Affen tummeln sich zum Beispiel in und am "Bukit Timah Nature Reserve", einem kleinen Stück gepflegten Dschungels in der Mitte des Stadtstaates. Der letzte Tiger soll hier etwa 1930 gesehen und getötet worden sein. Heute gibt es exotische Vögel, Eichhörnchen, ungefährliche Schlangen – und viele Affen.
Die Tiere fühlen sich in dem Reservat sichtlich wohl. Etliche toben aber lieber draußen auf den Autos und in den Gärten. Da plaudern in einer Straße ein Hauseigentümer und ein Lieferant an der Eingangstür, und keine sechs Meter entfernt kratzt sich eine Affenmama am Kopf. Ihr Baby klammert sich an ihren Körper. Andere Primaten springen über Bürgersteige, hocken auf Dachfirsten, Fahrrädern oder in Blumenbeeten.
Ein Tourist aus Malaysia verliert beinahe die Fassung, als ein Makake eine zerbeulte Limobüchse über sein Autodach zieht und Kratzer macht. Doch als der Vater die lachenden Gesichter von Sohn und Tochter sieht, hört er mit dem Schimpfen auf. Vor allem Touristenkinder sind begeistert und nicht selten leichtsinnig. Sie werden von Parkwächtern und den meisten Eltern gestoppt, wenn sie den Affen trotz aller Warnungen eine Banane oder Pommes hinhalten.
Vor knapp 150 Jahren war in Singapur fast alles noch Urwald. Heute leben die 5,5 Millionen Einwohner in dichtgedrängten Wolkenkratzern. Dennoch verteidigen die Affen ihr Territorium.
Doch die Tiere können gefährlich werden. In einem Kindergarten wurden Affen an Regenrinne und Klettergerüst gesichtet. Ein Tier hat vor Jahren ein kleines Kind auf dem Gelände einer deutschen Schule gebissen. Eine Makakenhorde stahl sogar Schultaschen. Der Tipp von Experten, um die Tiere fernzuhalten: ignorieren, nie Blickkontakt suchen und keine Essensreste liegen lassen.
Auch im "MacRitchie Reservoir" kann man Makaken sehen. Ein Primat sitzt in dem großen Park auf einem Brückengeländer, andere balancieren auf Spannseilen oder hocken in Bäumen. Auch in diesem Schutzgebiet ist noch etwas vom ursprünglichen Regenwald erhalten.
Der größte Teil des einst üppigen Urwalds musste bis zu 280 Meter hohen Wohn- und Geschäftstürmen, riesigen Shoppingmärkten und breiten Autobahnen weichen. Heute pflegen die Bewohner Singapurs die Reste ihrer Natur. Das freut alle – auch die Affen.
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