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Putin warnt den Westen vor erweiterter Waffenhilfe für Kiew

  • dpa &

  • Sa, 14. September 2024
    Ausland

     

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Der Kreml reagiert mit Drohungen auf eine mögliche westliche Waffenfreigabe für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet.

Russlands Präsident Wladimir Putin wertet einen möglichen ukrainischen Einsatz weitreichender westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief auf russischem Territorium als Kriegsbeteiligung der Nato. "Das wird bedeuten, dass die Länder der Nato, die USA, die europäischen Länder mit Russland kämpfen", so der Kremlchef. "Wir werden entsprechende Entscheidungen treffen, ausgehend von den Bedrohungen, denen wir ausgesetzt sein werden", sagte er, ohne Details zu nennen.

Die Ukraine fordert von den USA und Großbritannien, ihr den Einsatz weitreichender Raketen im russischen Hinterland zu erlauben. Ihr erklärtes Ziel ist es, die russische Logistik zu stören und Militärflugplätze der Luftwaffe weit hinter der Grenze anzugreifen.

Putin sagte, dass die ukrainische Armee nicht fähig sei, solche Schläge ohne fremde Hilfe durchzuführen: "Das ist nur möglich mit Aufklärungsdaten von Satelliten entweder der EU oder der Vereinigten Staaten, also von Nato-Satelliten."

Die USA beschränken den Einsatz ihrer Langstreckenwaffen gegen Russland nach offizieller Darstellung bisher auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw.

Von einem Treffen von US-Präsident Joe Biden und Großbritanniens Premier Keir Starmer in Washington wird erwartet, dass eine weiterreichende Waffenfreigabe erörtert wird. Starmer wies zuvor Putins Behauptung zurück, dass dies einer Kriegsbeteiligung der Nato gleichkäme. Starmer sagte: "Wir suchen keinen Konflikt mit Russland, das ist nicht im Geringsten unsere Absicht." Die Ukraine habe aber ein Recht auf Selbstverteidigung.

Das Weiße Haus hat sich am Freitag zu der Frage aber ausweichend geäußert. "Ich würde nicht erwarten, dass heute eine Ankündigung über den Einsatz weitreichender Waffen innerhalb Russlands gemacht wird – ganz sicher nicht von den USA", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, vor den Treffen von Biden und Starmer im Weißen Haus. Es gebe keine Veränderung bei der Position der US-Regierung zu diesem Thema.

Auf die Frage, ob die Ukraine überhaupt eine Erlaubnis der USA bräuchte, sagte Kirby, man spreche weiter mit Großbritannien und Frankreich und anderen Verbündeten über "die Art der Fähigkeiten, die der Ukraine zur Verfügung gestellt werden".

Ressort: Ausland

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Klaus Nied

471 seit 7. Mär 2017

Wie seriöse Medien berichten, führt Irans Lieferungen von Raketen mit 120 km Reichweite dazu, dass Russland mit seinem Arsenal an weiterreichenden Raketen sparsam umgehen und sie zum vermehrten Einsatz auf weit in der Ukraine liegenden Ziele bringen kann. Was das für gesammte Ukraine und die Infrastruktur im Winter bedeutet, muss allen westlichen Entscheidern klar sein.
Dies verbunden mit der Erkenntnis, dass die Ukraine mit ihren immer noch sehr beschränkten Mitteln in der Raketenabwehr diese Angriffe nur unzureichend abwehren kann, dass sehr weite Teile von der Ukraine diesen Winter ohne Strom und Heizung überleben muss.
Diese Erkenntnis hat zu dem Schluss geführt, dass die Ukraine in der Lage sein muss, Abschussbasen und Militärflugplätze auch auf russischem Territorium vernichten zu können. Und diese Erkenntnis ist ja nun wahrlich nicht neu.
Das sollte doch nun wirklich dazu führen, dass man der Ukraine endlich erlaubt, mit den gelieferten Raketen etc. diese Ziele in Russland bekämpfen zu dürfen. Auch wenn es Herrn Putin partout nicht gefällt.


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