Account/Login

Ehapa-Studie

So geben Kinder ihr Taschengeld aus

Wolfgang Mulke
  • Mi, 12. August 2015
    Panorama

     

Süßigkeiten, Klamotten, Spielzeug oder auch das Smartphone – Kinder treiben viele Themen um: Die Kids-VerbraucherAnalyse gibt Aufschluss.

1/2
Wofür Kinder ihr Geld ausgeben – damit beschäftigt sich seit 20 Jahren die Kids-Verbaucher-Analyse. Foto: somenski (Fotolia.com)

BERLIN. Süßigkeiten, Klamotten, Spielzeug oder auch das Smartphone – Kinder treiben viele Themen um: Was bei Kindern und Jugendlichen angesagt ist, können Erwachsene oft nur ahnen. Die Kids-VerbraucherAnalyse vom Egmont- Ehapa-Media-Verlag gibt Aufschluss.

Das Taschengeld der Kinder und Jugendlichen geht leicht zurück, obwohl die meisten Eltern sich über kräftige Lohnsteigerungen freuen können. Im Durchschnitt erhalten die Jungen im Monat 26,75 Euro, Mädchen nur 25,93 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um vier Prozent. Dies geht aus der Kids-Verbraucher-Analyse 2015 hervor, die vom Comic-Verlag Ehapa in Auftrag gegeben wurde.

"Vielleicht ist ein Limit erreicht", erklärt der Leiter der Marktforschung des Unternehmens, Ralf Bauer. Mit dem Alter steigt die monatliche Zuwendung durch die Eltern. Die Sechs- bis Neunjährigen erhalten im Durchschnitt 18,13 Euro. Im Alter von zehn bis 13 Jahren steigt der Betrag auf 33,34 Euro.

Das ist jedoch nicht die einzige Einkommensquelle des Nachwuchses. Dazu kommen Geldgeschenke zu Ostern, Weihnachten, zum Geburtstag. Hier sind die Geldgeber gegenüber den Mädchen großzügiger. Sie können sich über zusätzlich 192 Euro freuen und bekommen damit fünf Euro mehr als die Jungen. Auf diese Weise kommen bundesweit jährlich Milliardenbeträge zusammen. Hochgerechnet bekommen die Kinder in diesem Jahr 1,73 Milliarden Euro an Taschengeld und weitere 840 Millionen Euro an Geldgeschenken.

Offenkundig gehen die Kinder überwiegend auch vorsichtig mit ihren Einnahmen um. Sechs von zehn Kinder sparen einen Teil des Geldes. Im Durchschnitt haben sie 738 Euro auf der hohen Kante. Ein Drittel der jungen Sparer verfolgt damit kein bestimmtes Ziel. Die anderen wollen auf die Anschaffung eines Smartphones, Spielzeug, Konsolenspiele, Mode oder Computer etwas zur Seite legen. So geben es ihre Eltern zumindest an.

Die Ehapa-Studie wird seit 20 Jahren jährlich wiederholt und ist eine der größten Stichproben auf diesem Gebiet. Rund 5 000 Interviews mit Eltern und Kindern wurden dafür geführt. Die Marktforscher wollen vor allem etwas über die Konsumvorlieben der Jüngsten erfahren.

Hier zeigt sich die rasante Verbreitung digitaler Technologien schon in den ganz jungen Jahren. Schon bei vielen Vier- bis Fünfjährigen hat jedes vierte Kind einen Internetzugang. Bei den Sechs- bis 13-Jährigen sind es schon 75 Prozent. Die Nutzung nimmt mit dem Alter zu. Ein Drittel der Kinder zwischen zehn und 13 Jahren ist mehrmals wöchentlich im Netz, 58 Prozent surfen nahezu täglich.

Die Vorlieben beim Surfen sind recht unterschiedlich. Musik hören und E-Mails schreiben sind die beliebtesten Anwendungen, gefolgt von der Suche nach Informationen für die Schule. Auch Onlinespiele, Chats oder zielloses Herumwandern im Netz gehören zu den bevorzugten Aktivitäten.

Dabei achten die Eltern mittlerweile genau darauf, wo sich ihre Sprösslinge im Netz aufhalten. Fast allen Kindern ist es verboten, dort persönliche Daten preiszugeben. Auch die Dauer des Surfens wird in der Regel festgelegt, ebenso, welche Seiten die Kinder ansteuern dürfen.

Smartphone und Computer gehören fast zur Standardausstattung im Kinderzimmer. 56 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren besitzen bereits ein Smartphone. Bei der Auswahl der Geräte spielt die Marke eine große Rolle. Zwei Drittel finden es wichtig, dass das "richtige" Logo auf dem Gerät zu finden ist.

Ein starkes Markenbewusstsein durchzieht den gesamten Konsumalltag der Kinder. Insbesondere bei Sportschuhen, Rucksäcken oder Bekleidung kommt es ihnen auf bestimmte Firmennamen an. Bei den Spielsachen ist die Marke bei weitem nicht so wichtig.

Ressort: Panorama

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel