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BZ-Interview

Orte der Erinnerung: "Man will nichts Monumentales"

Es ist der 76. Jahrestag der Deportation der badischen Juden nach Gurs. Frank Zimmermann sprach mit Susanne Knittel von der Universität Utrecht über die Mauerreste der Freiburger Synagoge und angemessene Formen des Erinnerns.  

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Die Entwürfe sehen einen Synagogenbrun... des 1938 zerstörten Gebetshauses vor.  | Foto: Markus Dold
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Die Entwürfe sehen einen Synagogenbrunnen in Form des 1938 zerstörten Gebetshauses vor. Foto: Markus Dold

Seitdem Mauerreste der 1938 von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge gefunden wurden, wird darüber debattiert, wie man damit umgehen sollte und wie angemessenes Gedenken aussieht. Die Gedenkkulturforscherin Susanne Knittel von der Universität Utrecht befasst sich seit Jahren mit Orten der Erinnerung. Was diese ausmacht und wie man mit historischen Stätten umgehen sollte, darüber sprach Frank Zimmermann mit Susanne Knittel.

BZ: Was macht Orte der Erinnerung aus?
Knittel: An einem solchen Ort kristallisiert sich kollektives Erinnern in irgendeiner Form heraus. Man denkt natürlich zuallererst an einen geografischen Ort, an dem sich etwas ereignet hat. Aber die Forschung hat den Begriff seit den 1980er-Jahren sehr ausgeweitet: Ein Ort der Erinnerung kann heutzutage auch ein Ritual, ein Roman, ein Lied sein.
BZ: Es braucht also nicht mehr zwingend einen realen, historischen Schauplatz?
Knittel: Nein, nicht zwingend. Reale Orte, zu denen man hingehen kann, schließt diese neue Definition natürlich nicht aus. Sie setzt eine dynamischere Auffassung von Erinnerung voraus: Materielle und immaterielle Orte können an Bedeutung zu- oder abnehmen, je nachdem, wie sich die Gesellschaft entwickelt. Wie kommt es, dass bestimmte Schriftsteller oder Orte oder ...

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