"Nur in wenigen Fällen angemessen entschädigt"
BZ-INTERVIEW mit der Historikerin Andrea Brucher über die schwierige Erforschung der "Arisierung" in der NS-Zeit in Freiburg.
Sachkundig in Sachen "Arisierungen in Freiburg" ist die Freiburger Historikerin Andrea Brucher. Am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Freiburg hat sie kürzlich bei Professor Franz-Josef Brüggemeier ihre Magisterarbeit über die "wirtschaftliche Verdrängung und vollständige Enteignung der jüdischen Bürger Freiburgs in der NS-Zeit" vorgelegt. Wesentliche Forschungsergebnisse erläutert sie im Gespräch mit BZ-Mitarbeiter Martin Höxtermann.
BZ: Warum weiß man bislang so wenig über die "Arisierung" der rund 200 jüdischen Betriebe Freiburgs?Brucher: Die Quellenlage zu diesem Thema ist im Stadtarchiv sehr dürftig. Ich stütze mich deshalb hauptsächlich auf die Akten ...